The Umbrella Academy 2 - Dallas (Neue Edition)
- Cross Cult
- Erschienen: April 2019
- 1
Eine (Zeit-)Reise für die ganze Familie
No Rest For The Wicked
Gerade erst haben die Mitglieder der Umbrella Academy den Weltuntergang vereitelt, müssen sie wieder ran. Denn nicht nur haben zwei psychopathische Killer es auf die Menschheit abgesehen. Spaceboy, Kraken und Co. müssen versuchen, die Ermordung von Präsident Kennedy zu vereiteln. Damit beginnt der Kampf gegen die Zeit – und gegen die Mitglieder der eigenen Familie. Während die eine Seite versucht, das Attentat zu verhindern, arbeiten Nummer 5 und Rumor mit einer Organisation zusammen, die um jeden Preis Kennedy tot sehen will.
Blut, Blut, und nochmals Blut
Die Geschichten um die Umbrella Academy sind nichts für schwache Nerven. Der kindliche Nummer 5 veranstaltet in „Dallas“ mehrere Blutbäder und auch die Psycho-Killer Cha-Cha und Hazel haben blutrote Westen. Die Szenen, in denen sie in einem Diner erst den Koch und dann auch noch ein Mitglied der Umbrella Academy in Gewahrsam haben… Da musste ich den Comic schon das eine oder andere Mal beiseitelegen. Trotzdem hatte ich nie das Gefühl, dass die Gewalt einfach zum Schock-Element verkommt. Die Kämpfe zwischen Nummer 5 und den namenlosen Schergen der Geheimorganisation sind actionreich und voller Humor. Dafür erinnert die Geschichte um Cha-Cha und Hazel an eine überspitzte Version eines Tarantino-Duos, nur noch psychopathischer.
Was zum Teufel…?
Insgesamt kann man den zweiten Band der Umbrella Academy „Dallas“ nicht anders als völlig bekloppt bezeichnen. Nicht nur, dass Mitten im Comic einfach die Erde zerstört wird. Kraken, Scéance und Spaceboy reisen in die Vergangenheit und landen aus Versehen mitten im Vietnamkrieg. Dort kämpfen sie erst gegen Vietkong-Vampire (?!) und dann auch noch gegen die zum Leben erweckte Mumie eines längst verstorbenen, vietnamesischen Königs (?!?!). Ach ja, wir dürfen auch nicht die Geheimorganisation vergessen, die Zeitparadoxe tilgt und von einem intelligenten Goldfisch geleitet wird (?!?!?!). Das ist alles so beknackt und überdreht, dass ich das eigentlich total lieben sollte. Aber ähnlich wie im ersten Band geht mir alles viel zu schnell. Ich habe immer noch keine Ahnung, wer die einzelnen Mitglieder der Umbrella Academy sind und was sie ausmacht. Auch die vielen Flashbacks, die hier und da aufblitzen, sind für mich zu willkürlich gesetzt und ich habe den Sinn nicht so recht begriffen.
Artwork zum Dahinschmelzen
Ich kann es nicht anders sagen: Ich liebe das Artwork von Gabriel Bá. Die scharfen Kanten, unmöglichen Proportionen und das verrückte Charakter-Design passen einfach zu gut zu den abstrusen Geschichten der Umbrella Academy. Passend zum aufregenden Stil von Bá sind die Farben von Dave Stewart einfach der Wahnsinn. An manchen Stellen ist alles bunt und knallig, anderswo sind die Farben eher gedeckt und in einem braun-gelben Ton gehalten.
Vor allem aber die Covergestaltung der einzelnen Kapitel finde ich großartig. Ohne viel vorwegzunehmen, geben sie einem trotzdem einen tollen Einblick in die Themen und Handlungen der jeweiligen Kapitel.
Fazit:
Ich bin zwar noch immer nicht ganz warm mit den Figuren geworden, trotzdem kann ich verstehen, warum die Serie so viele Fans hat. Die Geschichte ist absurd, der Zeichenstil einzigartig und das Gesamtpaket passt einfach. Doch weil es für meinen Geschmack alles etwas zu schnell erzählt wird, konnte ich mich nicht komplett in dem Comic verlieren. Wer actionreiche und verrückte Geschichten mag und vor Zeitreisen nicht zurückschreckt, dem kann ich „Umbrella Academy 2 – Dallas“ sehr empfehlen.
Gerard Way, Gabriel Bá, Cross Cult
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