Ins Netz gegangen
Detective John Brandt ist nach einer Verletzung außer Gefecht gesetzt. Seine Kollegin Charlene Dubowski ist nun selbst abhängig von Spider, seit sie von Kriminellen gezwungen wurde, die gefährliche Droge einzunehmen. Sie soll vor diesem Hintergrund versuchen, Licht in die Strukturen der Organisation „Das Netz“ zu bringen und die führenden Köpfe ausfindig zu machen.
Tatsächlich gewinnt Charlene das Vertrauen von Anansi, dem Anführer. Und auch ein weiteres hochrangiges Mitglied, die geheimnisvolle Arachne, ist ihr äußerst zugewandt. Noch ahnt dort niemand, dass Charlene Polizistin ist…
Zu wenig Horror, zu wenig Thriller
Bei dem geringeren Umfang von gut 50 Seiten war zu erwarten, dass weder komplexe Storytwists oder ausgedehnte Figurenzeichnungen der Miniserie eine neue Richtung geben. Aber irgendwie bleibe ich trotzdem mit dem Gefühl zurück, dass hier doch etwas mehr drin gewesen wäre. So richtig mögen sich weder Horror noch Thriller im Abschlussband des Zweiteilers entfalten.
Zugegeben, es geht temporeich zu und wir erfahren immer mehr über die Hintergründe und den Ursprung der außergewöhnlichen, extrem gefährlichen Droge, während Charlene immer tiefer in „Das Netz“ vordringt. Doch richtig eindrückliche und intensiv spannende Momente fehlen einfach, die Figuren bleiben blass. So verpufft auch die ordentliche Prise Erotik, wenn sich Charlene und Arachne körperlich näherkommen.
Optisch gerät „Wonderland“ insgesamt eher durchwachsen. Auf der einen Seite begeistern wieder imposante Doppelseiten mit schön düsterer Atmosphäre und viele dynamische Sequenzen mit intensivem Farbspiel. Daneben gibt es aber auch immer mal wieder überraschend detailarme kleine Panels. Die immer weiter voranschreitenden Mutationen der Abhängigen wirken leider wenig furchterregend oder originell. Auch ein spektakulär inszeniertes Finale bleibt aus.
Fazit:
Es geht Schlag auf Schlag im Abschlussband der Dilogie und so wirkt die Geschichte auch eher etwas überhastet zu Ende gebracht. Bei aller Kritik, wer kurzweilige Unterhaltung sucht, macht mit Spider sicher nichts verkehrt. Aber es gibt eben auch zahlreiche Alternativen, die mehr Spannung und Tiefe zu bieten haben - auch aus der Feder des renommierten Christoph Bec.
Giles Daoust, Christophe Bec, Stefano Raffaele, Splitter
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