RESILIENZ - 1. Totes Land
- Bunte Dimensionen
- Erschienen: Juli 2022
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Temporeicher Öko-Thriller in dystopischem Szenario
Wir schreiben das Jahr 2068. DIOSYNTA, ein multinationaler Konzern, kontrolliert Europas landwirtschaftliche Ressourcen und beutet diese unter Einsatz einer Sicherheitsarmee aus. Eine kleine geheime Organisation namens RESILIENZ versucht sich der zunehmenden Hungersnot entgegen zu stellen. Doch dieses Unterfangen ist beschwerlich und gleicht dem Kampf David gegen Goliath. Angetrieben von der Hoffnung auf eine bessere Zukunft schließen sich auch Agnès und Adam der RESILIENZ an.
Widerstand und Hoffnung in Europa
Zugegeben, die Story wirkt oberflächlich gesehen ein wenig wie auf dem Reißbrett angelegt. Der politische und sozial-ökologische Hintergrund wird schnell auf den ersten Panels zusammengefasst und die Hauptfiguren in Stellung gebracht. Aber die fortan kompakt und geradlinig erzählte Geschichte entfaltet sich dann doch deutlich fülliger und spannend. Denn neben DIOSYNTA und RESILIENZ mischt noch eine weitere Gruppierung mit: Die Söhne Gaias. Sie sehen in den totalitären Strukturen ihren ärgsten Feind und bekämpfen DIOSYNTA mit Gewalt. Durch diese drei Gruppierungen mit ihren unterschiedlichen Interessen entsteht ausreichend Sprengstoff für den weiteren Verlauf und Augustin Lebon gelingt es mit viel Tempo und hoher Dynamik die einzelnen Abschnitte zusammenzuhalten. Ausgewogen sind auch die immer wieder eingestreuten Sequenzen mit viel Action.
Adam und Agnès haben von Beginn an unsere Sympathien auf ihrer Seite und so fiebern wir mit Ihnen mit, während sie versuchen ihren Weg inmitten dieser widrigen Umstände zu finden. In der Kürze des Auftaktbandes bleibt natürlich noch genügend Entwicklungspotenzial für die Figuren. Insbesondere die Gegenspieler wirken noch etwas blass und stereotyp angelegt.
Auch die Zeichnungen stammen von Augustin Lebon und der Reihenauftakt ist durchweg ansehnlich. Vorrangig erdige Farben schaffen die passende Atmosphäre, abwechslungsreiche Perspektiven unterstützen wirkungsvoll die Dramaturgie. Spektakulärer geht es zu, wenn es mal ordentlich kracht. Nur gelegentlich wirken einzelnen Panels mit doch deutlich reduzierten Details etwas lieblos.
Fazit:
Es dürfte noch ein langer Weg werden, um DIOSYNTA in die Knie zu zwingen und die Böden wieder natürlicher zu machen, damit sich die Landwirtschaft in Europa irgendwann vollständig erholen kann. Bleibt abzuwarten, welche dramatischen Verlauf die Ereignisse weiter nehmen werden. Der Auftakt des temporeichen Öko-Thrillers in dystopischem Szenario ist jedenfalls gelungen.
Augustin Lebon, Augustin Lebon, Bunte Dimensionen
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