„Pinocchio“ erzählt die Abenteuer der berühmten Marionette, die allerdings von Winshluss überarbeitet und modernisiert wurden. Wir erleben einen Pinocchio, der weit entfernt ist von dem netten Jungen, den Walt Disney aus ihm gemacht hat. Statt einer hölzernen Marionette ist Pinocchio hier ein Android, der von einem nach Geld strebenden Ingenieur als Waffe entwickelt wurde. Die „sprechende Grille“ wird in eine obdachlose Kakerlake verwandelt, die in den Kopf des kleinen Roboters einzieht und ihm buchstäblich die Sicherungen durchbrennen lässt.
Winshluss unterläuft die Codes des populären Comics und die filmischen Referenzen virtuos. Er verwandelt die abgedroschensten Klischees in eminent moderne Erzählformen. Die größte Stärke liegt jedoch in seiner grafischen Bearbeitung. Mit seinen ausdrucksstarken Zeichnungen gelingt es dem Autor die facettenreiche Geschichte (fast) ohne Worte zu erzählen. Dieses imposante Buch beweist, dass Winshluss einer der besten Comicautoren seiner Generation ist.
Ausgezeichnet in Angoulême 2009 als „Bestes Album“ und in Erlangen 2010 mit dem Max und Moritz-Preis als "Bester Comic - International".
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