Text:   Zeichner: Turk

Percy Pickwick - 25. Der Letzte der Pickwicks

Percy Pickwick - 25. Der Letzte der Pickwicks
Percy Pickwick - 25. Der Letzte der Pickwicks
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Carsten Jaehner
8101

Comic-Couch Rezension vonAug 2024

Story

Percys Familie wird nach und nach dezimiert und es ist ein Spiel mit der Zeit, wann er als der letzte auch das letzte Opfer ist. Doch wer und warum soll seine Familie ausgelöscht werden? Eine aberwitzige Konstruktion der Familiengeschichte.

Zeichnung

Die Zeichnungen obliegen wie bereits in den beiden vorherigen Bänden dem Zeichner Turk, der sich hier auch selbst zitiert. Trotz einiger Modernismen bleibt er dem Stil der Reihe treu und beschert einige amüsante Nebensächlichkeiten.

Die Weisheit mit Wildschweinen gefressen

Als Percy Pickwick, Londons Ex-Colonel und Meisterdetektiv vom Einkauf mit seiner Haushälterin Miss Partridge nach Hause kommt, findet er seinen Vater, der gerade zu Besuch ist, angeschossen vor und so schnell es geht rufen sie einen Krankenwagen und schaffen ihn ins Hospital. Das ist ein harter Schlag für Percy, denn seine Familie ist nicht groß und sein Vater einer der letzten lebenden Verwandten. Kurz vor seiner Einlieferung konnte er Percy noch sagen, dass Percy zu einem Notar gehen soll.

Bei diesem erfährt Percy, dass seine Familiendynastie in Gefahr ist, denn perfide Gauner versuchen, einen Fluch über die Familie Pickwick wahr werden zu lassen und sie auszulöschen. Percys unschlagbare Fähigkeiten sind gefragt, dieses Mal seine eigene Haut zu retten und die Attentäter zu stellen…

Wer will die Familie Pickwick auslöschen – und warum?

Lange hat es gedauert, bis nach dem letzten Band der Reihe um Percy Pickwick, „Just Married“, seine Fangemeinde mit einem neuen Band beglückt wurde. Sechs Jahre im Original, auf Deutsch sogar sieben Jahre sind es her, und der Titel ist ausgerechnet „Der Letzte der Pickwicks“. Ein Abgesang auf den Meisterdetektiv? Hoffentlich nicht, denn man würde seine Marotten doch sehr vermissen.

Im Mittelpunkt des Abenteuers steht tatsächlich Pickwicks Familie – diese wird scheinbar nach und nach ausgelöscht, doch ehe Percy das versteht, muss er zunächst seine Familiengeschichte kennenlernen. Hier glänzen die Autoren mit einer wundervollen Idee, die mit der ewigen Rivalität der Engländern gegen die Franzosen zu tun hat, und damit ist eines der Elemente im Vordergrund, die sich durch die ganze Comic-Reihe zieht und die sie für Fans zu einem wunderbaren Amüsement machen: Klischees und Traditionen, wobei die Grenze zwischen beiden, wenn überhaupt vorhanden, sehr nah beieinander liegt.

Altes und Neues

Percys Kabbeleien mit seiner Haushälterin Miss. Partridge sind wie immer originell und lassen den Leser schmunzeln. Seine Liebe zu seinen unzähligen Katzen und zu seiner Sammlung von Zigarrenbauchbinden tun ihr übriges. Doch in diesem Fall, der persönlicher ist als alle zuvor, geht es auch ernster zu, denn immerhin geht es um die Dezimierung seiner Familie. Da gibt es tragische Momente, doch ganz ohne ein Augenzwinkern geht es auch da nicht zu.

Insgesamt geht es schon brutaler zu als in den Vorgängerbänden, wobei gerade die letzten beiden (23 und 24) mit diesem zusammen gesehen werden können, denn sie haben dieselben Texter (Zidrou) und Zeichner (Turk). Pickwicks Abenteuer werden hier moderner, sowohl in Zeichnungen als auch in Texten, auch die Handlung wird etwas brutaler und auch blutiger. Das ist natürlich Geschmackssache, ob man den Weg der Autoren mitgehen möchte, aber jede Reihe muss auch mit der Zeit gehen können, ohne die Ursprünge und Traditionen zu verraten. Der Plot dieses Bandes mag etwas abstrus und verrückt erscheinen - durchgeknallt im wahrsten Wortsinn -, aber das Ende lässt hoffen, dass dies nicht der letzte Fall war, den Percy Pickwick zu lösen hat. Zumindest wurde ein Ende der Reihe weder angekündigt noch ausgeschlossen. Bleibt nur zu hoffen, dass sich die Autoren nicht wieder sechs Jahre für eine Fortsetzung Zeit lassen.

Fazit:

Ein ungewöhnlich persönliches Abenteuer für Percy Pickwick, geballt mit Traditionen und Neuerungen, geliebten Anspielungen und neuen Ideen (Lake George VI., mit den beiden erloschenen Vulkanen Elizabeth I. und Elizabeth II. in der britischen Kolonie Kerundi), das trotz allem Humor etwas brutaler und blutiger gelagert ist als seine Vorgänger. Trotzdem bleibt zu hoffen, dass irgendwann weitere Bände folgen. Für Fans ein freudiges Wiedersehen, neue Interessierte sollten mit früheren Bänden anfangen, wenn sie noch erhältlich sind.

Percy Pickwick - 25. Der Letzte der Pickwicks

Zidrou, Turk, toonfish

Percy Pickwick - 25. Der Letzte der Pickwicks

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