Text:   Zeichner: Evgeniy Bornyakov

No Zombies - 1. Das Buch Joseph

No Zombies - 1. Das Buch Joseph
No Zombies - 1. Das Buch Joseph
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André C. Schmechta
7101

Comic-Couch Rezension vonNov 2022

Story

Bei allen klassischen Genre-Zitaten (auch der Name Romero fällt), denen sich „No Zombies“ bedient und bei zunächst grob gestricktem Handlungsrahmen, überrascht die Geschichte aber mit der einen oder anderen unerwarteten Wendung.

Zeichnung

Auch wenn die Zombies immer mal ordentlich zubeißen, allzu blutrünstig gerät „No Zombies“ dennoch nicht. Evgeniy Bornyakov lässt sich nicht zu ausufernden plakativen Metzeleien hinreißen und inszeniert den Serien-Auftakt insgesamt stimmungsvoll.

Mehr als nur ein blutrünstiges Appetithäppchen.

Die Welt ist von Zombies bevölkert. Aber es gibt Hoffnung. Ein Impfstoff bringt die blutdurstigen und fleischhungrigen Untoten zurück ins Leben. Joseph ist mit einer Gruppe Frauen und Männer im Land unterwegs, um das heilende Serum zu verabreichen. Doch eigentlich hofft er vor allem seinen Bruder Art zu finden. Der hat ihn damals vor dem sicheren Tod bewahrt. Beide wurden dabei von Zombies gebissen. Während Joseph dank des Impfstoffs zu neuer Menschlichkeit zurückgefunden hat, wandelt sein Bruder noch immer als Zombie irgendwo da draußen umher…

Frischer Wind im Zombie-Genre?

Es ist schon erstaunlich, was Olivier Peru zusammen mit Benoît Dellac aus der eigentlich schon recht abgegriffenen Zombie-Thematik noch rauszuholen vermag. Natürlich verhalten sich auch bei ihnen die Untoten wie eine hirnlose, ungestüme, mordende Horde. Doch interessant ist die Idee eines Impfstoffes, der bei den Geheilten nicht immer auch die gesamte Vergangenheit auslöscht. So haben viele mit Flashbacks zu kämpfen, durchleben ihre eigenen angerichteten Gräueltaten, wandeln dabei zwischen Traum und Realität.

„No Zombies“ versprüht irgendwie typisches amerikanisches B-Movie-Flair. Viele Figuren sind erstmal klischeehaft und oberflächlich gezeichnet. Es gibt coole Typen, die auch in dramatischsten Situationen abgeklärt sind und einen flotten Spruch raushauen. Dazu gibt es den etwas introvertierten, geheimnisvolleren Anführer. Und dann ist da ein gewisser Dylon Tusk. Ein Mann, der „New Olympus“ geschaffen hat. Eine moderne Stadt der Zukunft mit intelligenten Autos, Antriebsystemen für die Raumfahrt, einer Teslastraße … Moment! …?!? … Genau!

Aber „New Olympus“ soll schon bald zum Zentrum der weiteren Entwicklungen werden. Joseph und seinen Mitstreitern wird dort zunächst mit Argwohn begegnet. Offenbar verbirgt Dylon Tusk ein Geheimnis. Und dann läuft einiges schief.

Bei allen klassischen Genre-Zitaten (auch der Name Romero fällt), denen sich „No Zombies“ bedient und bei zunächst grob gestricktem Handlungsrahmen, überrascht die Geschichte aber mit der einen oder anderen unerwarteten Wendungen. Es entwickelt sich schon bald eine ganz eigene abwechslungsreiche Dynamik. Die Figurenkonstellation funktioniert besser und ist etwas facettenreicher - das gilt vor allem für die Titel gebende Figur Joseph. Mit den „Masken“ gibt es eine Gruppierung, die sich gegen „New Olympus“ stellt und auch unter vermeintlich Verbündeten soll es bald nicht mehr allzu harmonisch zugehen. Das Tempo zieht deutlich an und dank einiger packender Momente und emotionaler Rückblenden bleibt es immer spannend.

Auch wenn die Zombies immer mal ordentlich zubeißen, allzu blutrünstig gerät „No Zombies“ dennoch nicht. Evgeniy Bornyakov lässt sich nicht zu ausufernden plakativen Metzeleien hinreißen und inszeniert den Serien-Auftakt insgesamt stimmungsvoll. Dennoch sind gerade die effektvollen Close-Ups dann doch die wenigen spektakulären Highlights, während sich die Bilder mit moderner Kolorierung sonst eher zurückhaltend geben, aber stets gut die Geschichte tragen. Während es in Innenräumen oft etwas karger zugeht, sind Flora und Fauna üppiger gestaltet.

Fazit:

Keine Sorge, „No Zombies“ bringt immer noch ausreichend Untoten-Stoff auf die Panels, definiert das Gerne dabei aber keineswegs neu. Dennoch ist „Das Buch Joseph“ mehr als nur ein blutrünstiges Appetithäppchen für zwischendurch. Ob die Reihe aber als Hauptmahlzeit reicht, müssen wir noch abwarten. Insgesamt 4 Bände umfasst diese und erzählt dabei stets aus der Sicht eines besonderen Protagonisten oder einer Protagonistin. Im März steht „Das Buch Cassandra“ an.

No Zombies - 1. Das Buch Joseph

Olivier Peru, Evgeniy Bornyakov, Splitter

No Zombies - 1. Das Buch Joseph

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