Nailbiter - The Murder Edition Vol. 3
- Skinless Crow
- Erschienen: Juni 2024
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Pfad zur Wahrheit
Death and the City
Nicholas Finch nutzt seine freie Zeit, um wieder nach Buckaroo - der Stadt, die auf unerklärliche Weise über die Jahre eine übermäßige Anzahl an Serienkillern hervorgebracht hat - zurückzukehren. Und er hat Edward Charles Warren, den berüchtigten Nailbiter, im Gepäck. Eine der schlimmsten Ausgeburten Buckaroos, die gerade erst vom FBI wieder auf die Menschheit losgelassen wurde. Einen Kerl, den man nicht wirklich um sich haben möchte, der aus unerfindlichen Gründen aber immer auf die Füße zu fallen scheint. Ausgerechnet er ist ein wichtiges Puzzleteil, um die mysteriösen Geschehnisse in und um die „verfluchte“ Stadt aufzulösen. Eher beiläufig erfährt Warren von Finch während der Autofahrt, dass er eine leibliche Tochter hat: Alice. Das kommt für den Killer überraschend…
Auch für die Teenagerin Alice ist die Situation neu. Als Tochter von Sheriff Shannon Crane und Edward Charles Warren könnte man nicht mehr zwischen den Stühlen sitzen. Dass sie Warrens Tochter ist, macht schnell die Runde. Entsprechend hat Alice gleich den Stempel auf der Stirn, in naher Zukunft wohl in dessen Fußstapfen zu treten. Eine nicht aus der Luft gegriffene Annahme, denn in Buckaroo stehen die Chancen gut. Allerdings treibt ein ganz anderer Killer derweil sein blutiges Unwesen im Städtchen. Und Alice kommt ihm gefährlich nahe…
Derweil überlegen Sheriff Crane und ihre Leute, wie sie das Geheimnis um das Serienkiller-Phänomen lüften können. Ihr größter Anhaltspunkt ist der erst kürzlich entdeckte Tempel unter dem See, der mit einem Tunnelsystem unter der Stadt verbunden ist. Bestimmt kein Zufall. Warren kennt sich dort bestens aus… und führt seine Tochter eigenmächtig auf den Pfad zur Wahrheit.
Starkes Finale!
Eine Story sollte schon enorm viel zu erzählen haben, wenn ein Verlag darüber hinausgeht, als auf die mittlerweile fast obligatorische „Limited Series“ zu setzen. Titel wie „The Walking Dead“, „Saga“ oder „Something is Killing the Children“ sind da eher die Ausnahme. Sicherlich dem überraschenden Erfolg geschuldet, dass deren jeweilige Autoren noch mal ordentlich die Kreativität bemühen mussten, um die Geschichten am Laufen zu halten. „Nailbiter“ brachte es ebenfalls auf stattliche dreißig Ausgaben. Diese liegen mit Erscheinen des dritten Sammelbands der „Murder Edition“ nun endlich auch komplett in deutscher Übersetzung vor. Und es ist verblüffend, dass ein Plot, den man in nur wenigen Sätzen auf den Punkt bringen kann, selbst nach dreißig Kapiteln noch so viel Potential besäße, dass man den Aufenthalt in der Killer-Hochburg Buckaroo gerne noch etwas verlängert hätte. Möglichkeiten, weitere der zahlreichen Buckaroo-Bestien zu involvieren, gäbe es nämlich zuhauf.
Nachdem die Serie im US-Verlag IMAGE 2017 beendet wurde, reaktivierte man die Reihe 2020 mit der zehnteiligen Serie „Nailbiter Returns“. Das Kreativ-Team Joshua Williamson und Mike Henderson blieb bestehen. Es bleibt also zu hoffen, dass der SKINLESS CROW Verlag aus der Schweiz uns diesen Trip auch noch vergönnt.
Überraschend starten wir in diesen Abschlussband nicht mit der Fortführung der bekannten Handlung, sondern mit einem Gastauftritt. 2015 veröffentlichte IMAGE den One-Shot „Nailbiter / Hack/Slash“. Dieser enthielt zwei Storys, von denen die erste hier den Auftakt bildet. Das macht insofern Sinn, da bestimmte Inhalte dieser Kurzgeschichte im späteren Verlauf der Hauptstory wieder aufgegriffen werden. Dass man uns die zweite Story schuldig bleibt, ist zu verschmerzen, da diese mit Buckaroo als Handlungsort lediglich das Setting aufgreift, für die „Nailbiter“-Handlung aber nicht weiter ins Gewicht fällt. Wer bei Cassie Hack aber Blut geleckt hat (das hört sich anstößiger an als es sollte…), mag vielleicht Interesse daran haben, dass der kultige Slasher von Autor Tim Seeley bei CROSS CULT jüngst als Hardcover-Ausgabe im Überformat gestartet ist. Der erste Band der „Hack/Slash - Deluxe-Edition“ verfügt sogar über eine bislang unveröffentlichte Geschichte.
Fazit:
Selten genug, dass es eine fortlaufende Serie zum gelungenen Abschluss bringt, ohne sich nennenswerte Schwächen zu leisten. So bleibt „Nailbiter“ bis zum starken Finale, welches jedem hochkarätigen Slasher alle Ehre macht, spannungsgeladen, wendungsreich und ziemlich blutig.
Joshua Williamson, Mike Henderson, Skinless Crow
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