Grandioser Einstieg mit wunderbar viel Pathos
Superhelden – Menschen mit außergewöhnlichen Kräften, die ihre Gaben für das Gute einsetzen. Wo „normalerweise“ einer unter Millionen dazu auserwählt ist, Großes zu bewirken und eine Superkraft sein Eigen nennt, besitzt in My Hero Academia (jap. Boku no Hīrō Akademia) über 80% der Weltbevölkerung eine solch besondere Gabe – und diese wird nicht immer nur für das Gute eingesetzt. Im Mittelpunkt dieses schrägen Szenarios steht der 15-jährige Schüler und Protagonist Izuku Midoriya der zu den übrigen 20% gehört, die keine solche Superkraft besitzen.
Gleich zu Beginn wird der Leser damit konfrontiert, dass Izuku zwar Mut aber keine Kraft besitzt. Was sich schlagartig zu ändern droht, als der ehemalige #1 Superheld All Might seinen Weg kreuzt und ihm etwas anbietet, was eigentlich unmöglich ist: Seine Gabe zu übernehmen.
Helden, Kämpfe und viel ungebändigte Action
Genretechnisch handelt es sich bei My Hero Academia, um einen modernen Shonen der sich in erster Linie an männliche, jugendliche Leser richtet. Natürlich können auch weibliche Leserinnen mit der Geschichte ihren Spaß haben, aber Shonen heißt nun mal Shonen, weil vor allem die – oft unterbewussten – Sehnsüchte von männlichen Leser verstärkt angesprochen werden. Stärke, Unabhängigkeit und der meistens erste bewusste Kontakt zum weiblichen Geschlecht. Genau aus diesem Grund besitzen unsere Lieblingshelden*innen ja ihre absolut stereotypisch überzeichneten Persönlichkeiten, mit denen wir uns nur allzu gut identifizieren können/wollen.
Eine lebendige und abgedrehte Welt mit glaubhaften Charakteren
Wo wir grade bei Lieblingshelden und Persönlichkeiten sind – hier präsentiert uns der Manga ein sauberes Lineup. Die Welt um den gutherzigen Protagonisten bietet alles, was man sich von einem Manga dieses Genres wünschen könnte. Vom typischen Rivalen, bis hin zum eventuellen Love-Interesst ist alles dabei. Die bisher (in Band 1) vorgestellten Charaktere kommen glaubwürdig rüber und machen es dem Leser einfach, sich schnell in der Welt zurechtzufinden und der Geschichte problemlos folgen zu können.
Alle bisher erwähnten Charaktere kommen einem einzigartig vor – was durch die individuellen Gaben nur noch verstärkt wird – und machen Lust auf mehr.
Schreibfehler müssen echt nicht sein
Es mag sich etwas pedantisch lesen aber gleich zu Anfang auf Flüchtigkeitsfehler zu stoßen, trübt mir die Laune gewaltig. “Das ist Kamui Wood! Der Aufstrebender Juniorheld!!“
Natürlich ist das ganze kein Showstopper, aber bei einem Manga, der sich voll und ganz dem Superhelden-Hype verschrieben hat, sollte einem gerade bei der Vorstellung des ersten (!) Superhelden, auf der dritten (!) Seite, kein Schreibfehler unterlaufen. Leider bleibt es auch nicht bei diesem einen, was ich sehr schade finde.
Fazit
Nach einem sauberen Auftakt mit glaubwürdigen Charakteren und einer wirklich interessanten Grundstory bleibt nur noch die Frage, wie es weitergeht. Der erste Sammelband von My Hero Academia legt viel Gutes vor und schafft der Story viel Raum, sich zu entfalten, ohne dabei den Fokus zu verlieren. Auch die Charakterentwicklung wird vorangetrieben, ohne sich dabei zu überschlagen. Wir haben es hier also mit den Grundpfeilern für eine tolle Story zu tun. Einzig die sporadischen Textfehler trüben (zumindest mir) den Spaß an dem Ganzen und hätten wirklich nicht sein müssen.
Kohei Horikoshi, Kohei Horikoshi, Carlsen
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