Made in Abyss 01

Made in Abyss 01
Made in Abyss 01
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André C. Schmechta
7101

Comic-Couch Rezension vonJul 2018

Story

Der etwas hektische Auftakt bremst den Lesespaß ein wenig aus, doch die Spannung steigt und das Ende macht Lust auf mehr!

Zeichnung

Im typisch niedlichen Mangastil mit großen Augen und kleinem Mund erobert die sympathische Abenteuergruppe schnell die Herzen der Leser. Während diese auch zeichnerisch gut gelungen sind, fehlt aber bei der Inszenierung der fantastischen Wesen und vor allem des Abyss doch das gewisse Etwas.

In der Tiefe wartet das Abenteuer

Ein gigantisches Höhlensystem mit 1.000 Metern Durchmesser; letzte nicht erforschte Region der Welt; genannt Abyss. Niemand weiß genau, was ihn in den tiefsten Ebenen erwartet. Doch eines ist sicher, wer sich hier vorwagt, geht...

...Schicht für Schicht dem sicheren Tod entgegen.

Während der Abstieg in das Höhlensystem noch unproblematisch scheint - von den gefährlichen Bestien, die auf einen lauern könnten einmal abgesehen - so widerfahren den sogenannten Höhlentauchern schlimmste körperliche und seelische Verletzungen, je nach dem aus welcher Schicht sie wieder an die Oberfläche kommen. Diese reichen von Schwindel und Übelkeit, über starke Schmerzen und Blutungen, bis Sinnesverlust und gar dem sicheren Tod.

Im Mittelpunkt der Manga-Serie steht die zwölfjährige Riko. Sie lebt im Waisenhaus, seitdem ihre Mutter aus der Höhle nicht wieder zurückgekehrt ist. Hier lernen die Kinder nach wertvollen Relikten - die oft magische Fähigkeiten besitzen - im Abyss zu suchen. Und das ist wahrlich kein Zuckerschlecken, zudem wird äußerste Disziplin eingefordert, Zuwiderhandlungen werden bestraft. Nach und nach müssen die Kinder lernen, tiefer in die Höhle hinabsteigen zu können. Und Riko möchte so gerne eine berüchtigte Höhlentaucherin werden, wie ihre Mutter einst war.

Riko, Shiggy, Nat und ... ein Roboter?

Als Riko eines Tages wieder mit ihren Freunden Shiggy und Nat auf Tauchgang ist, gerät sie in Gefahr und wird von einem merkwürdigen Jungen gerettet. Dieser entpuppt sich als sonderbare Mischung aus Mensch und Maschine. Kommt er möglichweise aus der tiefsten Schicht des Abyss? Zeichen deuten darauf hin, dass er sogar auf Rikos Mutter getroffen sein könnte.

Die Geschichte konzentriert sich ganz auf die Hauptfiguren. Von denen gefällt mir Reg - so der Name, den der Roboter-Junge von Riko bekommt - besonders. Während die quirlige Riko doch manchmal etwas übertrieben aufgewühlt scheint, wirkt Reg noch nachdenklich und unbeholfen, trotz seiner durchaus besonderen Fähigkeiten. Kein Wunder, sein Gedächtnisverlust macht ihm natürlich zu schaffen, er muss sich zunächst an sein neues Umfeld anpassen. Hilfsbereit steht er Rikos Plänen zur Seite, tief in die Höhle abzusteigen und versucht dabei gleichzeitig das Mysterium um seine eigene Vergangenheit zu enträtseln.

Spannendes letztes Drittel macht Lust auf mehr

Im typisch niedlichen Mangastil mit großen Augen und kleinem Mund erobert die sympathische Abenteuergruppe schnell die Herzen der Leser. Während diese auch zeichnerisch gut gelungen sind, fehlt aber bei der Inszenierung der fantastischen Wesen und vor allem des Abyss doch das gewisse Etwas. Ein wenig mehr Detailverliebtheit und umfangreichere Ausarbeitung hätten gelegentlich gut getan und für noch mehr Faszination gesorgt. So bleibt es oftmals bei ungenauen Andeutungen oder die Figuren agieren auf Panels ganz ohne Hintergrund.

Dennoch gibt es einige vielversprechende Ausblicke und das Setting überzeugt mit guter Fantasy-Atmosphäre. Dabei könnten einige Wesen, wie etwa die Einsiedlermäuse, ohne Probleme dem Pokémon Universum entsprungen sein.

Der etwas hektische Auftakt bremst den Lesespaß ein wenig aus. Durch wirre Dialoge und übertriebene Gefühlsausbrüche verliert die Geschichte zudem gelegentlich etwas Halt und es schleichen sich Längen ein.

Trotzdem, mit Auftauchen von Reg und den anschließenden Plänen in die Höhle abzusteigen, wächst die Neugierde auf die kommenden Abenteuer und die Spannung steigt. Das letzte Drittel ist spannend erzählt und macht definitiv Lust auf mehr!

Manche Andeutungen und Szenen sind für ganz junges Publikum durchaus fragwürdig (Beispielsweise wird den Waisenkindern angedroht, dass sie als Strafe für Vergehen, nackt aufgehängt - wohlgemerkt nicht erhängt - werden). So ist die Alterszuordnung des Verlages mit „16+“ durchaus nachvollziehbar und mag möglicherweise auch schon vorausblickend auf kommende Story-Elemente gewählt sein.

Fazit:

Auch wenn der Auftakt-Band ansprechend und unterhaltsam ist, „Made in Abyss“ muss noch beweisen, ob Story, Setting und Charaktere auch auf Serienlänge überzeugen können. Die Leinen für große Abenteuer sind ausgeworfen. Noch aber kratzt „Made in Abyss“ an der Oberfläche und das in jeder Hinsicht. Wir lernen die Protagonisten kennen und erfahren erste wichtige Hintergrundinformationen. Welche Richtung die Geschichte nehmen könnte, mag sich der Leser vielleicht bereits ausmalen. Aber noch wissen wir nicht, welche dramatischen Wendungen und Gefahren auf Riko und Reg warten und welche Geheimnisse die Höhle preisgeben wird.

Ich jedenfalls bin neugierig, auf wen und was Riko und Reg auf ihrem Weg hinunter in die Schichten des Abyss treffen. Band 2 und Band 3 sind bereits für August bzw. Oktober diesen Jahres angekündigt.

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