Text:   Zeichner: Achdé

Lucky Luke 101: Rantanplans Arche

Lucky Luke 101: Rantanplans Arche
Lucky Luke 101: Rantanplans Arche
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Carsten Jaehner
7101

Comic-Couch Rezension vonDez 2022

Story

Sehr gewöhnungsbedürftig und streckenweise zu plakativ für den Kanon.

Zeichnung

Gewohnte Qualität.

Tierschutz im Wilden Westen

Lucky Luke hat in Cattle Gulch einen Auftrag als Viehtreiber angenommen und kommt dort eines Morgens mit seinem treuen Pferd Jolly Jumper an – gerade rechtzeitig, um die Bürger davon abzuhalten, Ovide Byrde aufzuhängen. Byrde ist Präsident des ersten und einzigen Tierschutzverbandes des Countys, was ihn in einer Stadt, die hauptsächlich von Viehzucht lebt, nicht gerade beliebt macht.

Byrde nimmt Luke mit auf seinen Hof, wo er kranke und alte Tiere aufnimmt aufpäppelt. Überraschenderweise findet Luke dort auch den tollpatschigen Hund Rantanplan, den Byrde aus einem Brunnen gefischt hat. Als Rantanplan nichts ahnend beim Spielen einen Goldnugget aus einer verlassenen Mine holt, ist Byrde finanziell zunächst gerettet. Luke bringt Rantanplan zurück in sein angestammtes Gefängnis, wo jeder den Tierschützer kennt. Ein paar Tage später wird der mexikanische Gefangene Tacos Cornseed regulär entlassen. Dieser hat genau zugehört, erbittet sich als liebender Tierschützer Rantanplan als Begleiter und steuert zielstrebig Cattle Gulch an…

Aktuelles im alten Gewand

Lucky Lukes neuestes Abenteuer führt ihn in eine Situation, die der unsrigen näher ist als in sonst einem seiner Geschichten. Hier spielen Tierschutz, Tierwohl, Vegetariertum, Veganismus und ähnliche Dinge eine große Rolle. Wie in jedem Band von Lucky Luke liegen dieser Geschichte auch einige Körnchen Wahrheit zugrunde, wie man am Ende der Geschichte erfährt, wo dann auf einer Seite der historische Hintergrund erläutert wird. Tatsächlich nahm die Geschichte des ersten Tierschutzverbandes in den USA 1866 ihren Anfang, und so hat die Thematik aller schlimmsten Befürchtungen zum Trotz durchaus ihre Berechtigung im Kanon des Wilden Westens.

Das Autorenteam Achdé/ Jul bleibt seinem Stil treu und schreibt eine Geschichte mit flottem Pinselstrich und kessen Sprüchen. Dabei tut die deutsche Übersetzung ihr übriges. Tacos Cornseed, der mexikanische Bösewicht, heuert fünf Gauner an, die in Byrdes Auftrag dafür sorgen, dass auch alle Tiere des Gnadenhofs ein neues Zuhause bekommen: Das sind Carott Kid, Artichoke Jim, Strawberry Susan, Quinoa Bob und der Chinese Tofu Sam. Byrde zahlt gerne für diese Leute, und Cornseed ist auf das Gold aus, daher könnte alles nach Plan laufen, wenn sich nicht irgendwann alle gegen Lucky Luke verschwören würden und auch noch die Indianer stören würden.

Übers Ziel hinaus

Alles in allem geht es ein wenig durcheinander zu in diesem Band, und auch die Moral der Geschichte wird ein wenig zu deutlich immer wieder auf dem Silbertablett serviert. Das war in vorherigen Bänden geschickter versteckt und nicht so überdeutlich und daher angenehmer. Am Ende wird es für Luke und Jolly sogar noch persönlicher als sonst, aber das soll hier nicht verraten werden. Natürlich geht es am Ende wieder singend in den Sonnenuntergang.

Immerhin kommt der Humor nicht zu kurz, wofür auch immer wieder das Getier sorgt, das durch den Band wuselt. Anspielungen wie ein Stall mit Ochse zum Übernachten oder aktuelle Kommentare wie „Abstand halten“ (in Corona-Zeiten) sorgen mal für Schmunzeln, mal für Kopfschütteln, je nachdem, wie sie eingebaut sind. Es gibt viel zu entdecken.

Fazit:

„Rantanplans Arche“ ist nicht der beste Band aus der Lucky Luke-Reihe, die Moral des Tierschutzes auf allen Ebenen wird zu deutlich präsentiert. Dennoch ist der Band humorvoll und voller lieber zeichnerischen Details. Band 101 zeigt, dass weiteres Steigerungspotenzial vorhanden ist.

Lucky Luke 101: Rantanplans Arche

Jul, Achdé, Egmont

Lucky Luke 101: Rantanplans Arche

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