Kalte Sonne - 1. H5N4
- Bunte Dimensionen
- Erschienen: Oktober 2019
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Spannende Dystopie vor dem Hintergrund des Vogelgrippe-Virus.
„Die Frage ist nicht, ob das Virus, das die Vogelgrippe auslöst, mutieren könnte, um für den Menschen tödlich zu werden, sondern wann.“ So lautet ein Zitat aus einem Bericht der WHO, das die Coverrückseite ziert. In der Comic-Reihe „Kalte Sonne“ ist das „wann“ bereits eingetreten.
Wir schreiben das Jahr 2030. Die Menschheit hat gegen das H5N4-Virus verloren. Nach dem großen Ausbruch im September 2015 hat die Vogelpest die Erdbevölkerung stark dezimiert. Der unehrenhaft aus der Armee entlassene Soldat Jan ist auf dem Weg in eine geschützte Zone in den Schweizer Alpen. Doch nicht nur unterwegs lauern Gefahren.
Jans zur Seite steht das mit zahlreichen Sensoren und weiterer Computertechnik ausgestattete mechanische Maultier „Magarit“ - offizielle Bezeichnung „Legged Squad Support System Mark V“. Sie treffen auf weitere Überlebende und werden in das Dorf Émosson geleitet. Die dortige Begegnung mit Prof. Max Stirner - dem ehemaligen Leiter eines Forschungslabors - wirft neue Fragen auf. Möglicherweise gibt es tatsächlich eine sichere Schutzzone - aber nicht auf der Erde...
Gelungene Atmosphäre und stimmige Figuren
Während die Berichterstattung über das Influenza-A-Virus H5N1 oder etwaiger Subtypen in den hiesigen Medien weitestgehend abgeklungen ist und nur gelegentlich mal wieder aufflammt, erscheint „Kalte Sonne“ nun (im Original bereits 2016 veröffentlicht) bei Bunte Dimensionen auf dem deutschen Markt.
Zeichner Damien gelingt es mit kraftvollen Farben schnell die passende Endzeit-Atmosphäre aufzubauen. Städte sind vereinsamt, die Natur erobert sich ihre Territorien zurück. Die Überlebenden sind misstrauisch und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft schwindet.
Mit Jan gibt es einen kantigen, raubeinigen, aber keineswegs unsympathischen Charakter, dem mit Magarit ein technisch fortschrittlicher Begleiter zu Seite steht. Die Dialoge zwischen beiden bieten mit ihrem humorvollen Unterton eine willkommene Abwechslung im sonst düsteren Setting, in dem es nicht gerade zimperlich zu Sache geht. Auch weitere Charaktere fügen sich schnell in die Geschichte ein.
In Rückblenden erfahren wir die Hintergründe von Jans Zeit in der Armee, seiner Entlassung und natürlich seinen dramatischen Missionen - die Exekution infizierter Menschen, vermeintlich ohne jegliche Überlebenschance, um die weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern.
Fazit:
Spannender und rasant inszenierter Auftakt einer Dystopie vor dem Hintergrund des Vogelgrippe-Virus. Es deutet sich bereits an, dass hier unterschiedliche Kräfte ihre Finger im Spiel haben und es gibt noch einige offene Fragen. Nicht zuletzt die, ob es ein wirksames Heilmittel gegen das Virus gibt. Band 2 wird zeigen, in welche Richtung sich die Geschichte weiterentwickelt.
Jean-Pierre Pécau, Damien, Bunte Dimensionen
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