Invincible 6

Invincible 6
Invincible 6
Wertung wird geladen
Marcel Scharrenbroich
10101

Comic-Couch Rezension vonFeb 2022

Story

Wendungsreich und mit enorm hohem Tempo. Langeweile kommt bei „Invincible“ garantiert nicht auf.

Zeichnung

Brachiale Action mit hohem Gore-Faktor. Ausdrucksstarke Bilder in satten Farben katapultieren einen beim Lesen förmlich aus dem Sitz. So drastisch und explosiv war „Invincible“ bislang noch nie.

Prügelknabe des Jahres

Düstere Gedanken

Die Erde wird angegriffen… mal wieder. Fast schon Alltag für die Guardians of the Globe und Invincible, der sich nach einem Streit mit deren Chef im Hintergrund von der Helden-Truppe lossagte. Wenn es hart auf hart kommt, arbeitet man aber dennoch Hand in Hand, was bei der aktuellen Bedrohung durchaus von Nöten ist. Diesmal sind es nämlich verschiedene Versionen von Invincible höchst selbst, die da in völliger Raserei weltweite Metropolen attackieren. Aus unterschiedlichen Dimensionen wurden sie von Angstrom Levy rekrutiert. Jenem Irren, von dem Invincible dachte, dass er ihn – rasend vor Wut – im Kampf getötet hätte… was unseren Mark in eine Krise stürzte, da er sich nach seinem unkontrollierten Gewaltausbruch gefährlich an seinen Vater erinnert fühlte. Schließlich wollte dieser als Kundschafter der kriegerischen Viltrumiten die ganze Erde unterjochen und konnte nur mit Mühe und Not von seinem eigenen Sohn davon abgehalten werden. Dass das Erbgut seines Vaters in ihm schlummern könnte, bleibt auch weiterhin Thema. Machte Mark sich vor kurzem noch Sorgen, dass sein Halbbruder Oliver brutale Verhaltensweisen an den Tag legte, muss er sich nun selber in Selbstbeherrschung üben, was ihm zunehmend schwerer fällt.

Nicht zuletzt deshalb, weil mit dem gewalttätigen Conquest ein weiterer Viltrumiter auf der Bildfläche erscheint, um Mark ein seine ungewollte Aufgabe zu erinnern: den Planeten zu erobern. Das dieses Vorhaben für ihn überhaupt nicht zur Debatte steht, versteht sich von selbst… allerdings gibt es für Conquest, dem Viltrumiter fürs Grobe, dazu nur eine Alternative: den Tod!

Außerdem arbeiten abseits vom irdischen Geschehen Marks geläuteter Vater Nolan und Allen, der Alien daran, sich für den unausweichlichen Krieg gegen die Viltrumiter vorzubereiten. Zu diesem Zweck sammeln sie alle Waffen ein, gegen die die Außerirdischen machtlos sein sollen… und das sind nicht viele. Bevor Mark wegen der ihm noch unbekannten Aufgabe aus allen Wolken fällt, muss er aber um sein eigenes Leben fürchten. Und nicht nur das… auch das Leben seiner Freundin Atom Eve hängt am seidenen Faden. Zu allem Überfluss starten dann noch die Sequids, glitschige außerirdische Parasiten, eine erneute Invasion auf die Erde, was wieder alle noch verfügbaren Verteidiger auf den Plan ruft. Keine Verschnaufpause für den Freelance-Hero Mark Grayson, worunter (mal wieder) das Privatleben gehörig zu leiden hat…

Ein Held sieht rot

Auch beim sechsten Sammelband sollte man sich nicht vom knallbunten Look täuschen lassen, denn bei „Invincible“ geht es brachial zur Sache. Weder der Held selbst, noch seine Widersacher machen da Gefangene. Es wird sich gnadenlos aufs Maul gehauen, bis die gebrochenen Knochen durchs Fleisch stoßen. Schädel werden zerschlagen, Körper durchbohrt. Wo in anderen Superhelden-Comics die Saubermänner Feierabend machen, wird hier erst richtig aufgefahren. Und es ist Zeichner Ryan Ottley zu verdanken, dass dieses Action-Feuerwerk dazu noch granatenstark aussieht. Er fängt die Wucht der Kämpfe perfekt ein und überlässt keinen schmetternden Schlag (und dessen Folge) der Leser-Fantasie. Hier zeigt einer, was er kann… und hat offensichtlich eine Menge Spaß daran, ordentlich auf die Kacke zu hauen.

In Band 6 finden sich die US-Einzelhefte #60 bis 70 sowie „Invincible kehrt zurück 1“ („Invincible Returns #1“). Bei den Kapiteln 66 und 67 fällt es auf, dass der Look sich vom Rest abhebt. Das liegt daran, dass diese beiden Hefte von Cory Walker gezeichnet und getuscht wurden. Allzu sehr fällt dies nicht ins Gewicht, da sich die Kapitel eh ein wenig loslösen und sich um die Ereignisse rund um Omni-Man und Allen, dem Alien nach ihrem Gefängnisausbruch drehen. Danach durfte wieder Ryan Ottley den Stift schwingen. Der Bonusteil gehört bei den „Invincible“-Sammelbänden fest dazu und ist hier erneut üppig ausgefallen. Kommentiert von den Machern, sehen wir Skizzen, Cover-Entwurfe, Bleistift-Zeichnungen und Sketches von diversen Conventions. Sehr schönes Material!

Fazit:

Keinerlei Abnutzungserscheinungen an der „Invincible“-Front. Die Mischung aus Teenager-Alltagsproblemen, Familien-Drama und knüppelharter Action mit Splatter-Spitzen macht von Seite 1 an Laune und toppt sich immer wieder selbst. Kirkman, Ottley & Co. lassen keinen Stein auf dem anderen und legen ganze Städte in Schutt und Asche, was für den geneigten Action-Liebhaber ein wahres (und blutrotes) Feuerwerk darstellt.

Invincible 6

Deine Meinung zu »Invincible 6«

Wir freuen uns auf Deine Meinungen. Ein fairer und respektvoller Umgang sollte selbstverständlich sein. Bitte Spoiler zum Inhalt vermeiden oder zumindest als solche deutlich in Deinem Kommentar kennzeichnen. Vielen Dank!

Letzte Kommentare:
Loading
Loading
Letzte Kommentare:
Loading
Loading

Alita:
Battle Angel

Der „Große Krieg“ ist seit 300 Jahren vorbei. Unter der gigantischen Himmelsstadt Zalem, der letzten ihrer Art, befindet sich Iron City. Hier sind alle Strukturen zusammengebrochen, was die Straßen - speziell nach Einbruch der Dunkelheit – zum gefährlichen Pflaster werden lässt. Im Jahr 2563 sind Cyborgs keine Seltenheit mehr und viele von ihnen verdienen sich ihr Geld als Kopfgeldjäger… sogenannte Hunter-Warrior. Titelbild: © 2019 Twentieth Century Fox

mehr erfahren