Invincible 12

Invincible 12
Invincible 12
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Marcel Scharrenbroich
9101

Comic-Couch Rezension vonFeb 2024

Story

Eine Superhelden-Saga, die den Absprung im richtigen Moment geschafft hat. Alles wurde erzählt und man bekommt ein gebührendes Finale… und noch etwas mehr, womit ich nicht zu 100% (eher 90%) glücklich wurde.

Zeichnung

Gelegentlich etwas steif und statisch. In der satten Action – und davon gibt es eine Menge – aber gewohnt brillant!

Das dicke Ende!

Auf Krawall gebürstet

Oliver ist tot. Der Halbbruder von Mark Grayson, alias Invincible, starb im Kamp gegen den schier übermächtigen Thragg. Jener Viltrumit, der seine vom Aussterben bedrohte Rasse rasant wieder auf eine stattliche Armee vöge…. ähm, brachte, indem er haufenweise Kinder zeugte. Im Moment der tiefsten Trauer kurzzeitig zweitrangig, denn Mark gibt Allen, dem Anführer der Koalition der Planeten die Schuld an dem tragischen Verlust. Und womit? Mit Recht! Allen hatte Oliver benutzt, um Thragg aus der Reserve zu locken. So wollte er Invincible und Atom Eve dazu bringen, ihn bei seinen Plänen, den Viltrumiten den Garauszumachen, zu unterstützen. Eine Kurzschlussentscheidung, die folgenschwerer nicht hätte ausfallen können… und zum Bruch zwischen Mark und Allen dem Alien führt.

Mark und Eve müssen aber auch an Terra denken, ihre kleine Tochter, und in welcher Welt diese aufwachsen soll. Stets in Angst leben, dass Thraggs Viltrum-Armee, die sich auf mehreren Planeten rasch vermehrt, irgendwann geballt vor der Tür steht und ihren ursprünglichen Plan, die Erde zu übernehmen, wahr macht? Sich in den Tiefen des Alls verkriechen, in der Hoffnung, dass die Vergangenheit sie niemals einholt? Nein, das kommt nicht in Frage… da sind sich beide (ausnahmsweise mal) einig. Thragg muss vernichtet werden. Ein für alle Mal.

Einmal noch müssen sie alle an einem Strang ziehen. Alle möglichen Kräfte mobilisieren. Nolan, Marks Vater und wohl einer der stärksten Krieger, die die Viltrumiten je hervorgebracht haben, muss erst noch überredet werden. Ebenso Viltrumiten/Mensch-Hybride, die sich mittlerweile an ein Leben ohne Kriege gewöhnt haben. Dann noch verbündete Helden von der Erde und intergalaktische Weggefährten. Selbst dann wären sie in der Unterzahl… doch so lange nur der Hauch einer Chance besteht, müssen sie diese wahren. Zwei Dinge sind sicher: es endet, hier und jetzt, und es wird ein blutiger Kampf auf Leben und Tod.

Finale – oho! Randale – ohohoho!

Das ist es also… das Ende der langjährigen und erfolgreichen „Invincible“-Reihe. Bin ich – natürlich ohne zu sehr ins Detail zu gehen – glücklich damit? Ja, im Großen und Ganzen schon. Es gibt ein letztes Wiedersehen mit bekannten Charakteren, lose Enden werden zusammengeführt und man kann getrost sagen, dass Schöpfer Robert Kirkman („The Walking Dead“) genau den richtigen Zeitpunkt gewählt hat, um einen Schlussstrich zu ziehen. Über zwölf dicke Sammelbände gingen wir mit den liebgewonnenen Figuren durch alle Hochs und Tiefs, wateten durch literweise Blut und Gekröse und konnten beim zwischenmenschlichen Geplänkel schmunzeln, trauern und mitfiebern.

Wenn ich etwas bemängeln müsste, wäre es vielleicht, dass man merkt, wie schwer Kirkman selbst der Abschied zu fallen scheint. Er setzt nach dem großen Finale immer noch mal an, um uns zu zeigen, was aus den Figuren wird. Zeitsprünge, hier ein klärendes Gespräch, da noch ein Schwätzchen. Das rundet das Gesamtwerk zwar ab, verpasst aber den Punkt, den heroischen Moment mit einem klaren „ENDE“ abzuschließen. So werden im Eiltempo noch Hintertürchen geöffnet und Parallelen zu den Anfängen der Story geschaffen, die übereilt erscheinen. Gerade der Aufbau, die ganze Entwicklung der Geschichte, war es, die uns die Charaktere so nah brachte. Das funktioniert in diesem überlangen Quasi-Epilog nur bedingt. Allerdings möchte ich mich daran jetzt nicht hochziehen, sondern eher den Hut ziehen, dass Kirkman es über satte 144 Kapitel (bzw. US-Einzelhefte) schaffte, eine Geschichte zu erzählen, die ohne große Lückenfüller oder unwichtige Side-Plots auskommt.

Fazit:

Eine großartige Superhelden-Saga geht zu Ende. Schwer zu glauben, dass die gleichnamige Animationsserie von Amazon PRIME über die volle Distanz gehen wird, denn es wären noch so einige Staffeln nötig, um den geballten „Invincible“-Wahnsinn zu adaptieren. Ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge aus der Reihe heraus, wobei die positiven Gedanken überwiegen. Die Kuh zu melken, bis der Euter abfällt (Helloooo MCU!!!), hätte „Invincible“ nämlich nicht verdient gehabt. >Heh.<

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