Dem Wahnsinn verfallen!
„Willkommen in Arkham“ begrüßt Dr. Hugo Stange seine neue Psychologin. Dr. Harleen Quinzel. In drei Bänden präsentiert Panini unter seinen „Black Label“ die Herkunftsgeschichte der werten Frau Doktor. Denn die Welt kennt sie besser unter ihrem anderen Namen: Harley Quinn!
Auge in Auge mit den schlimmsten Verbrechern
Neuer Job, neues Glück! Mit diesem Optimismus betritt die junge Psychologin Dr. Harleen Quinzel die altehrwürdigen Gemäuer des Arkham Asylum. Dieses Institut von Gotham City beheimatet nichts anderes als die verrücktesten Verbrecher der Stadt. Unter anderem den „Mad Hatter“. Aber auch wenn Dr. Quinzel nur wenig Angst gegenüber ihren Patienten zeigt, gibt es einen Insassen, der ihr Alpträume bereitet. Dieser jüngste Bewohner von Arkham ist niemand anderes als der „Joker“.
First Date
Dass dies nicht die erste Begegnung mit dem Clown des Verbrechens und seiner Psychologin ist, mag einige Leser überraschen.
Eigentlich hatte Harleen einen miesen Tag. Verzweifelt versuchte sie Sponsoren für ihre Forschungsarbeit mit Verbrechern in Arkham und Blackgate zu überzeugen. Doch irgendwie wollte der Funke der Begeisterung nicht auf ihr Publikum überspringen. Frustriert schleicht sie sich nach Hause, als sie von einer Explosion zu Boden gerissen wird. Kaum kann sie wieder klar sehen, hält jemand ihr eine Waffe ins Gesicht. Dieser jemand ist der „Joker“. Normalerweise lässt der Killer keinen Zeugen lebend zurück, aber bei Harleen macht er eine Ausnahme. Er flieht und Dr. Quinzel sieht, wie er auf der Flucht von Batman geschnappt wird.
Unvermeidliche Begegnung
Schlussendlich hat es Harleen dann doch geschafft einen Sponsor zu finden. Bruce Wayne glaubt an die junge Frau, die mit ihren Methoden Gothams Verbrecher von ihren mörderischen Wahnsinn erlösen will. Aber auch dieser Erfolg wird ihr geneidet. Bereits während ihrer Ausbildung hatte sie einen schlechten Ruf und wurde von ihren Kommilitonen als Außenseiterin behandelt. Umso mehr beflügelt dieses Außenseitertum. Ehrgeizig will sie ihre Forschung vorantreiben. Da lässt sie sich auch nicht von einem Staatsanwalt wie Harvey Dent aufhalten, der ihr rät, ihre Sachen zu packen und ihre Methoden woanders auszuprobieren. Doch Harleen hält durch und bereitet sich ehern auf ihren letzten Patienten „Joker“ vor… den sie dann doch freundlicherweise „Mr. Jay“ nennen darf.
Schwarz ist das neue bunt!
Panini erregte bereits mit den beiden Bänden “Der dunkle Prinz” und dem Dreiteiler „Batman: Damned“ Aufmerksamkeit bei den Comicfans. Letztgenannte Alben-Reihe war dann auch der Startschuss des „Black Label“-Imprints auf dem deutschsprachigen Markt. Mit „Harleen“ folgt nun der nächste Kracher. Harley Quinn gehört zu den jüngeren Figuren des DC-Universums, hat viele Wandel durchgemacht und stetig an Beliebtheit gewonnen. Zuletzt sah man sie in der schlechten Verfilmung von „Suicide Squad“. Aber 2020 ist sie wieder auf der Leinwand zu sehen… mit den „Birds of Prey“.
Dabei begann ihre Karriere auch beim Film. Zwar nicht im Realen, aber beim Zeichentrick. In den 90er Jahren schufen Paul Dini und Bruce Timm eine weibliche Figur für die „Batman“-Zeichentrickserie. Die anfängliche Helferin und Geliebte des Jokers musste jedoch erkennen, dass die Beziehung zu dem Killerclown ihr nicht gut bekam. Nach ihrer Trennung von dem Clown beging Harley Quinn zwar weiter Verbrechen, dennoch entwickelte sie sich zu einer sehr beliebten Anti-Heldin.
Wie es bei Helden der Fall ist fasziniert immer wieder dessen Entstehungsgeschichte. Von dem kroatischen Künstler Stjepan Šejić wird den Lesern eine besonders herausragende Variante präsentiert. Seine Erfahrungen aus seiner eigenen Serie „Sonnenstein“ (ebenfalls bei Panini erschienen) lässt der Zeichner in diesen Band einfließen. Die Bilderfolge zieht ihre Leser in den Bann und beeindruckt durch ihre Detailhaftigkeit. Auch achtet Šejić darauf, dass auch Neueinsteiger sofort von der Geschichte fasziniert sind.
Fazit:
Ein großartiges, großformatiges Comicerlebnis. Zeichnungen und Handlung fesseln den Leser und geben jeden Fan von Harley – zu denen auch ich zähle – ein Gefühl im siebten Himmel zu sein.
Stjepan Sejic, Stjepan Sejic, Panini
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