Text:   Zeichner: Crisse

Gunblast Girls - Bd.2: Koyaanisqatsi

Gunblast Girls - Bd.2: Koyaanisqatsi
Gunblast Girls - Bd.2: Koyaanisqatsi
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Marcel Scharrenbroich
7101

Comic-Couch Rezension vonFeb 2023

Story

Eine nahtlose Fortsetzung und ein rundes Ende. Dazwischen gibt es eine Menge Action und noch mehr Abwechslung. Langweilig wird es jedenfalls nicht.

Zeichnung

Wer eine volle Style-Breitseite verkraften kann, liegt hier richtig. Mehr ist manchmal einfach nur… mehr.

Koyaanisqatsi

Nein, bei der Überschrift dieses Absatzes bin ich nicht mit dem Schädel auf die Tastatur geknallt und wollte das Ergebnis stolz für sich sprechen lassen. Wäre dem so, würde ich offen dazu stehekgvhjkgbjvhhhhhhhhhhhh…

So… zurück aus dem Kurz-Koma, kann ich verkünden, dass Koyaanisqatsi nicht nur der sperrige Untertitel dieses durchgeknallten Space-Abenteuers ist, sondern als Wort auch so bedeutungsschwanger daherkommt, wie es sich liest. Ausgesprochen wird es von Infinity Burbanks, Tochter aus reichem Hause und noch immer die Fracht von Söldnerin Zdenka und ihren „Gunblast Girls“. Infinity verfügt über mysteriöse Fähigkeiten und soll unter Schutz der Mädels-Gang zu einem entlegenen, gut versteckten Planeten gebracht werden. Diese Aufgabe kann nun abgehakt werden, obwohl die Girls damit noch nicht aus dem Schneider sind. Kohle einsacken, kurz verabschieden und wieder ins All düsen wäre ja auch zu einfach gewesen. Während in der schönen Umgebung noch etwas Zeit totgeschlagen wird, weil Infinity mit einem lukrativen Folgeauftrag lockt, wird das Mädchen auf dem Planeten des hohlen Kerns im Umgang mit ihren Kräften geschult. Ein Gandalf-ähnlicher Zausel, der aussieht wie eine Mischung aus Gandalf und… Gandalf, fühlt ihren Fähigkeiten auf den Zahn. In Trance versunken, flüstert Infinity plötzlich Koyaani…dingsda. Ein Wort, das sie gar nicht kennen dürfte. Noch bevor unser Gandalf-Klon die genaueren Hintergründe erläutern kann, fällt Infinity in eine tiefe Ohnmacht. In ihr wohnt eine gewaltige Macht, die Seele des Universums. Vom Aufwecken rät der alte Knabe dringend ab, da dies eine Katastrophe ungeahnten Ausmaßes heraufbeschwören könnte. Tja, wieder was gelernt. Jedoch ist die Burbanks-Tochter durch die Aktivierung ihrer Kräfte wieder auf dem Tracker ihrer Verfolger aufgetaucht. Es dauert nicht lange, bis der Aufenthaltsort von Infinity und den „Gunblast Girls“ aufgespürt werden kann, und es nähert sich schnell eine ganze Armada an Feinden. Jetzt ist Eile geboten!

Es gibt nur eine Lösung: Onkel Graubart und das bewusstlose Mädchen ins Schiff verfrachten und schnellstmöglich die Biege machen. Leicht gesagt, denn Infinity, die ihre Fähigkeiten nicht kontrollieren kann, zappt die ganze Truppe unter großem Getöse im Bruchteil eines Thanos-Schnipps in ein komplett fremdes Universum. Nicht der einzige ungewöhnliche Ort, an die es die Mädels (und Opi) verschlägt. Sie landen außerdem noch an einem trostlosen Ort mitten im staubigen Nirgendwo, auch bekannt unter dem merkwürdigen Namen… Vegas???

Es gibt nur ein Gas… VOLLGAS!

„Koyaanisqa…ihr wisst schon“ knüpft direkt an den Vorgänger an und legt dabei ein irres Tempo vor. Durch den ersten Band schon mit der Erzählweise und der rotzigen Art der Charaktere vertraut, fiel das Akklimatisieren leicht, womit ich einen etwas besseren Zugang zur Story bekam, als noch in „Auf die Fresse, Lusche!“. Obwohl kaum Zeit zum Durchatmen bleibt und die überzeichnete Optik einen bisweilen zu erschlagen droht, kann man sich gut zurechtfinden und auf den wilden Trip einlassen. Dafür spricht vor allem, dass der Band, welcher zugleich den Abschluss der Miniserie darstellt, mit seinen Sprüngen durch verschiedene Universen extrem abwechslungsreich ist. Die Wortgefechte sind zwar oft platt und deutlich drüber, doch komplett möchte ich den „Gunblast Girls“ nicht eine gewisse Coolness absprechen.

Die Zeichnungen von Crisse, eine Mischung aus frankobelgischem Stil und überstilisiertem Cartoon-Overkill, können manchen Leserinnen und Lesern befremdlich vorkommen, was durchaus verständlich wäre. Gerade Linien sucht man vergebens. Alles ist kurvig, geschwungen und bis zum Erbrechen auf die Spitze getrieben. Auf 48 Seiten kann man das, sofern man von dieser Art der Zeichnungen nicht komplett abgeschreckt ist, gut konsumieren. Ich kam damit gut klar, denn der poppige Look harmoniert sehr gut mit der halsbrecherischen Story-Achterbahnfahrt.

Fazit:

„Koyaani…trallala“ stimmt mich nach etwas zwiespältigen Eindrücken des Vorgängers doch recht versöhnlich. Crisse bringt das Sci-Fi-Abenteuer mit viel Action und losen Mundwerken gut über die Bühne. Das Zeug zum Klassiker fehlt den „Gunblast Girls“ zwar, doch als kurzweiliger Haudrauf-Spaß erfüllt die Reihe ihren Zweck.

Gunblast Girls - Bd.2: Koyaanisqatsi

Crisse, Crisse, Splitter

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