Gumaa 1: Der Ursprung von Ihr

Marsha und Khalida müssen für das Syndikat Luciel anschaffen. Während die drogenabhängige Marsha versucht genügend Geld zusammenzubekommen, um ihre Tochter aus den Fängen von Syndikat-Boss Behema zu befreien, macht sich Khalida keine großen Hoffnungen mehr, Luciel zu entkommen. Doch eines Tages ergibt sich für sie die Möglichkeit zur Flucht, bei der Khalida in einem verlassenen Tempel eine besondere Waffe in die Hände fällt: Ein uralter Dolch. Und der wird nicht nur ihr Leben, sondern auch das von Marsha und der Menschen in Melanfield grundlegend verändern.

Dunkle Mächte kontrollieren die Stadt

„Gumaa“ lebt von der düsteren Atmosphäre, die sich gleich auf den ersten Panels entfaltet. Tages- oder gar Sonnenlicht werden wir auch im weiteren Verlauf nicht zu sehen bekommen. Während Luciel die Machtverhältnisse neu sortieren muss, nachdem Behema das Zeitliche gesegnet hat, streifen Zombie ähnliche Kreaturen - Maagi genannt - durch die Stadt. Diese werden von der nun mächtigen Khalida mit dunkler Magie in Schach gehalten. Die Bewohner sind dankbar und so wächst Khalidas Macht. Doch nicht alle glauben an einen Zufall, dass ausgerechnet Khalida die Einzige ist, die über wirksame Methoden und Mittel gegen die Maagi verfügt. Ken vom Melanfield Police Department ist einer von Ihnen. Da er sich zudem für Archäologie interessiert, kommt er den Wirkungsmechanismen und Ursprüngen des Dolches auf die Spur.

Jeehyung Lee bringt viel Tempo und Abwechslung auf die Panels. Zwar werden die Szenen nicht immer mit allzu üppigen Details ausgestattet, aber seine Schauplätze begeistern mit stimmungsvollem Lichtspiel. Mit Weichzeichner und Unschärfe entsteht zusätzliche Tiefe. Gut gezeichnete Figuren mit betonter Mimik sorgen für viel Lebendigkeit. Nicht nur Khalida, sondern auch der zwielichtige Manuel, Nachfolger Behemas, erhalten einige interessante Facetten und entwickeln sich zu markanten Charakteren. Und dann ist da noch Brenna, Tochter von Marsha. Sie hat noch eine Rechnung zu begleichen und entfacht zusätzliche Dynamik, verleiht der Geschichte packende Wendungen. Gemeinsam mit Ken stellt sie sich der Herrschaft von Khalida.

Thriller-, Fantasy und Horror-Elemente werden in „Gumaa“ mit gutem Timing und gut dosierter Action ausbalanciert. Schließlich laufen die Handlungsstränge mehr und mehr zusammen und die Ereignisse in Melanfield verdichten sich. Lediglich der zentrale Überbau der Geschichte - ein gewaltiger Konflikt zwischen Gut und Böse - ist noch etwas dünn erzählt. Und auch dem Beziehungsgeflecht von Khalida und Marsha hätte deutlich mehr Substanz gutgestanden. Doch hier greifen möglicherweise weitere Bände noch einmal den Faden auf und gewähren tiefere Einblicke.

Fazit:

„Gumaa“ ist ein spannender und düsterer Horror-Fantasy-Thriller, der mit toller Inszenierung und griffigen Hauptfiguren eine dichte Atmosphäre schafft. Ich bin gespannt wie es weitergeht. Band 2 ist bisher noch nicht angekündigt.