Das Mädchen und das magische Vieh!
Jeder hatte schon mal dieses Erlebnis. Irgendwann kreuzt ein verletztes, krankes Tier unseren Weg. Sei es ein verletzter Vogel oder ein hungriger Igel. Auch Ziska, die Heldin dieser Geschichte, hat ein Näschen für kranke Tiere. In ihrem Fall sind diese von magischer Natur.
Magie gegen Wissenschaft
Wo der Mensch früher an Magie glaubte, regieren jetzt die Naturwissenschaften. Die dreizehnjährige Ziska steht genau zwischen diesen Mächten. Einerseits ist sie mit ihren jungen Jahren Lehrling eines Tierarztes, der sich in seinen Büchern vergräbt. Andererseits ist in ihrer Familie der Glaube an Magie stark verankert. Daher will das Mädchen nicht wahr haben, dass die Magie aus ihrer Welt verschwunden ist. Mit selbsterzeugter magischer Arznei versucht Ziska ihren Mitmenschen zu helfen, gleichzeitig will sie ihre Denkart verbreiten. Größtenteils wird sie von ihrem Umfeld nur belächelt.
Ziska lässt sich dennoch nicht beirren. So entdeckt sie im Wald ein verletztes magisches Wesen. Mit ihrem Heilwissen will Ziska das Tier, welches sich als Lindwurm entpuppt, retten. Leider muss sie feststellen, dass auch Zauberei ihre Grenzen hat und sie allein dem Drachen nicht helfen kann. Hier kommt Ziskas Lehrmeister ins Spiel. Dieser ist keineswegs ein nüchterner Bücherwurm. Das Talent seiner Schülerin ist ihm schon längst bekannt und tatkräftig unterstützt er das Mädchen in ihrem Vorhaben.
Alles gut und weiter geht’s!
Soviel mal verraten: Selbstverständlich kann der Lindwurm gerettet werden. Bis dahin ist es jedoch ein schwerer Weg. Dies ist allerdings nur der Auftakt an einer Fülle magischer Tiere. Ziskas Gespür fördert stetig weitere Wesen zauberischer Natur zutage, wie zum Beispiel einen Wolpertinger. Die bieder wirkende Welt erlebt durch Ziskas Zutun eine Art magische Renaissance. Hierbei erkennt das Mädchen, dass nicht alle Leute, die ihr Nahe stehen, von ihren Ansichten überzeugt werden müssen.
Irgendwie nett!
Mit einem Wort beschrieben ist dieser Manga einfach nur: Nett. So liebevoll die Zeichnung sind, umso berieselnder wirkt die Story. Irgendwie entsteht im Laufe der Geschichte kein großer Spannungsbogen. Weder in Form einer Hintergrundgeschichte, noch in der fortschreitendenden Handlung. Fällt Ziska beispielsweise während einer Behandlung in Ohnmacht, bleibt der Überraschungseffekt aus. Förmlich fühlt der Leser, es kann nichts Schlimmes passieren.
Diese Emotionslosigkeit beim Leser ist leider Schade für die Protagonistin. Kaziya zeichnet Ziska als eine emotionale Figur. Weder über- noch untertrieben. Leider bewirkt dies nur eine Gefühlskälte während des Lesens. Dabei ist Ziska ein wirklich nettes Mädchen.
Wer suchet der findet!
Zu Beginn der Lektüre verspricht Kaziya, dass pro Kapitel eine Pook versteckt ist. Ein kleines niedlich gezeichnetes Wesen. Um ehrlich zu sein fehlte mir die Geduld, um der Aufforderung nachzugehen, diese zu finden. Andere Leser werden hierbei ihre Freude haben. Dafür fand ich anderswo Ungereimtheiten.
Bedauerlich ist, dass es immer noch vorkommt, dass der Text manchmal von Zeichnungen oder anderen Sprechblasen verdeckt wird. Ein erheblicher Störfaktor!
Das größere Mysterium bei diesem Manga ist jedoch die Alterseinstufung. Dass diese Geschichte für die Zielgruppe der fünfzehnjährigen gedacht ist, ist für mich nicht nachvollziehbar. Zumindest dieser erste Band kann von einem jüngeren Publikum gelesen werden.
Fazit:
Bleiben wir wieder bei einem Wort für das Fazit: Nett! Nette Protagonisten. Nett gezeichnet. Nette Geschichte. Ein nettes, großformatiges Büchlein für nette, tierliebende Menschen.
Deine Meinung zu »Grimoire - Heilkunde magischer Wesen 01«
Wir freuen uns auf Deine Meinungen. Ein fairer und respektvoller Umgang sollte selbstverständlich sein. Bitte Spoiler zum Inhalt vermeiden oder zumindest als solche deutlich in Deinem Kommentar kennzeichnen. Vielen Dank!