Die Schlüssel zur Schwarzen Scheune
Für Norton Sinclair sollen sich die Ereignisse keineswegs zum Besseren wenden. Nachdem seine Psychiaterin Dr. Angie Xu mittlerweile davon überzeugt ist, dass er nicht dem Wahnsinn verfallen ist, begeben sich beide gemeinsam auf die Spur der Schwarzen Scheune. Norton ist sicher, dass es seine Aufgabe ist, diese wieder zu errichten. Doch es kommt zunächst anders und Norton landet wieder in der Klinik.
Derweil versucht Pater Wilfred zusammen mit Clara - Sheriff aus Gideon Falls - die vergangenen Ereignisse, die beinahe ihr Leben gekostet haben, zu verarbeiten. Während Clara überzeugt ist, ein Zeichen ihres vermissten Bruders entdeckt zu haben, nehmen Pater Wilfreds Visionen zu.
Noch ahnen sie alle nicht, dass das Böse die Klauen schon lange ausgestreckt hat und es eine Verbindung zwischen allem gibt...
Mehr Tempo, mehr alptraumhafte Bilderwelten und raffinierte, surreal anmutende Collagen
Mit „Erbsünden“ zieht Jeff Lemire das Tempo im Vergleich zu Band 1 spürbar an. Immer wieder nimmt die Geschichte überraschende Wendungen und offenbart neue Details. Stück für Stück setzt sich so das Puzzle um die geheimnisvolle Schwarze Scheune zusammen. Immer mehr vermischen sich die Ereignisse und lassen uns mehr und mehr erahnen, wie alles miteinander verbunden scheint. Gleichzeitig aber bleiben noch so viele offene Fragen oder werden neue aufgeworfen. Und dann hält nicht nur Norton Sinclair, sondern auch Pater Wilfred schließlich die Schlüssel zur Schwarzen Scheune in der Hand.
Es ist erstaunlich und schlichtweg beeindruckend, mit welcher Kreativität Andrea Sorrentino wieder zu Werke geht. Natürlich setzt er den atmosphärisch dichten Stil fort. Doch mehr als zuvor komponiert er alptraumhafte Bilderwelten und raffinierte, surreal anmutende Collagen - zumeist wirkungsvoll auf Doppelseiten. Immer wieder verzichtet er auf eine klassische Panelstruktur, verleiht der Szenerie eine besondere Dynamik und lässt uns ein ums andere Mal das Buch in der Hand drehen.
Fazit:
Es bleibt zu jeder Zeit unglaublich spannend, die Dramaturgie ist durchweg stimmig, und die Figuren werden behutsam weiterentwickelt. So kann es auch diesmal wieder nur die volle Punktzahl geben. Die Begegnung von Pater Wilfred und Norton Sinclair läutet schließlich eine sprichwörtliche Wendung ein und wir können sicher sein, dass im kommenden Band viele weitere Überraschungen auf uns warten. Im Mai geht es weiter.
Jeff Lemire, Andrea Sorrentino, Splitter
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