Die Jagd auf eine sagenumwobene Kreatur hat alles, was das Abenteuer-Herz begehrt.
1664. Der Frieden zwischen England und den Niederlanden ist brüchig. Der Onkel von Jonas Bennett bricht im Namen der Royal Geographic Society zu einer Expedition auf. Ziel: die Halbinsel Yucatán. Hier soll eine mächtige und mysteriöse Kreatur leben. Sie wäre die perfekte Waffe, um für jede kriegerische Auseinandersetzung gewappnet zu sein. Und diese scheint unausweichlich.
Natürlich haben nicht nur die Engländer Interesse, sich im Ringen um Macht einen besonderen Vorteil zu verschaffen. Noch bevor es auf hohe See geht, gilt es erste Mitstreiter auszuschalten. Die Jagd nach dem „Höllenhund der Götter“ - wie das sagenumwoben Wesen genannt wird - ist eröffnet.
Lebendige Abenteuerwelt...
Tirsos Zeichnungen sind wunderbar koloriert und lassen uns schnell in eine lebendige und atmosphärisch dichte Abenteuerwelt versinken. Mit filigranem Strich werden Details ausgearbeitet und bieten auf variierenden Panels viel für´s Auge.
Obwohl nur durch einen Vorhang eines kräftigen Regenschauers schemenhaft zu sehen, macht das Titelbild deutlich: Mehrere leuchtende Augen schauen auf eine Gruppe Abenteurer herab. Diese imposante Kreatur hat keinerlei Ähnlichkeit mit einem bekannten Tier. Die letzte Seite des Auftaktbandes wird dieses auch eindrucksvoll bestätigen und verspricht einen überaus spektakulären Verlauf der Geschichte in den weiteren Bänden. Und welche Gefahr von der Kreatur ausgeht, hat eine kurze Sequenz zu Beginn bereits gezeigt. Dennoch sollen dies zunächst die einzigen Eindrücke bleiben.
... zwischen blutigen Kämpfen und Mondschein-Romantik
Es geht um viel zu dieser Zeit. Die Kontrolle von Seewegen sichert wirtschaftliche Vorteile und untermauert die Position als Handelsmacht. Entsprechend rücksichtslos werden Gegner ausgeschaltet. Es gibt erbitterte Kämpfe, die äußerst dynamisch und auch blutig in Szene gesetzt sind.
David Muńoz und Tirso erzählen temporeich und kurzweilig. Knappe Dialoge treiben die Geschichte voran, liefern die nötigsten Informationen. Weitere politische Hintergründe, die später zum Englisch-Niederländischen Krieg im Jahr 1665-1667 führen sollten, werden nicht aufgegriffen oder vertieft. So dient die zeitliche Einordnung hier noch lediglich dazu, die Expedition in einen passenden und stimmungsvollen Rahmen zu setzen.
Mag man Jonas anfangs vielleicht noch als etwas zu jungen Protagonisten abstempeln, bekommt er doch im Laufe der Geschichte mehr Konturen. Der junge Mann lebt seit dem Tod seines Vaters bei seinem Onkel. Doch offensichtlich wurde er lange Zeit belogen, was die Todesursache seines Vaters anbelangt. Und es gibt weitere Lügen des Onkels, die erst später offenkundig werden.
Auf dem Schiff verliebt sich Jonas dann auch noch in Mara, die junge und hübsche Ehefrau des eigenwilligen Kapitäns. Was, wenn dieser von der Romanze Wind bekommt?
Fazit:
„Die Treibjäger“ hat alles, was das Abenteuer-Herz begehrt: Abwechslungsreiche Schauplätze - zu Lande und auf dem Wasser, rasantes Erzähltempo mit viel Action, interessante Hauptfiguren und gnadenlose Gegenspieler. Dazu eine Prise Romantik und natürlich nicht zuletzt ein mysteriöses Wesen, auf das die verfeindeten Gruppen Jagd machen. Der Auftaktband ist spannend erzählt und sieht einfach gut aus. Das macht definitiv Lust auf mehr. Insgesamt drei Bände wird es geben. Band 2 erscheint im Mai 2019.
David Muñoz, Tirso, Tirso, Splitter
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