Die Töchter der Aphrodite - 1. Mord à la carte
- Bunte Dimensionen
- Erschienen: Mai 2005
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Auf den Spuren eines Mörders im Amerika der 30er Jahre
New York 1935. Lenni und Mona haben die Heiratsagentur „Aphrodite“ gegründet. Eine ihrer Kundinnen wird ermordet aufgefunden. Bei der Leiche findet die Polizei eine Spielkarte - die Herzdame. Inspektor Cobbs leitet die Ermittlungen in dem verzwickten Fall, der weitere Opfer fordern wird. Und es scheint Verbindungen zurück in Lennis Vergangenheit zu geben...
Nostalgischer Krimi mit Großstadtflair
Ich war sehr neugierig auf den Auftaktband der Comic-Reihe „Die Töchter der Aphrodite“ - der bereits 2005 bei Bunte Dimensionen erschienen ist. Denn die Geschichte verspricht einen spannenden Krimi mit vielen klassischen Zutaten im Amerika der 30er Jahre.
Die ersten Seiten bauen sich stimmungsvoll, aber auch noch zaghaft auf. Von einer Hochzeit auf dem Land begleitet Lenni Inspektor Cobbs zurück in die Großstadt New York, um dort im Büro der Heiratsagentur ersten möglichen Spuren nachzugehen. So lernen wir die Hauptfiguren kennen. Da sind zunächst natürlich Lenni und Mona. Beides attraktive und selbstbewusste Frauen. Mona ist dabei deutlich forscher in ihrem Charakter und legt sich auch gleich mit dem etwas tollpatschigen und verunsicherten Inspektor an, der sich neben dem Mordfall auch noch um seinen verschwunden Hund kümmern muss. Doch zwischen den beiden soll es später tatsächlich funken.
Der anfängliche Charme entfaltet sich vor allem durch die ansprechenden Bilder von André Taymans. Mit vielen Details ausgestattet, wirken diese lebendig. Durch kräftige aber eher gedeckte Farben mutet der Comic jederzeit angenehm nostalgisch an. Taymans Figuren sind stimmig und die zahlreichen Schauplätze lassen mit der typischen Architektur und den Fahrzeugen der 30er echtes amerikanisches Großstadtflair vergangener Zeiten aufkommen.
Das Geheimnis um die Spielkarten
Die Geschichte nimmt im weiteren Verlauf dann deutlich an Fahrt auf. Es gibt weitere Morde - wieder an Frauen. Doch was hat es mit den Spielkarten auf sich? Lenni geht ihrer Vergangenheit auf den Grund. Sie ist in einem Waisenhaus aufgewachsen. Bei der dort leitenden Schwester erhofft sie sich nun weitere Informationen. Warum hat ihre Mutter sie abgegeben? Dass eben auch Spielkarten über ihr Schicksal entschieden haben, erfährt sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
In den gehobenen Gesellschaftskreisen von New York gibt es mögliche Verdächtige und schon bald werden Verbindungen zwischen den Morden, dem Motiv und Lenni offenbar. Doch mit zunehmenden Verwicklungen in der Geschichte wird diese auch etwas unübersichtlich und sperrig. Die teils bemühten und gelegentlich etwas sprunghaften Dialoge schmälern die Lesefreude.
Fazit:
„Die Töchter der Aphrodite“ erzählt von zwei selbstbewussten Frauen, die sich in der amerikanischen Männerwelt um 1930 bestens behaupten können und in eine Mordserie verwickelt werden. Der nostalgisch anmutende Krimi möchte auf 46 Seiten am Ende dann doch ein wenig zu viel und kann seinen anfänglichen Charme nicht über die gesamte Länge behaupten. Doch das interessante Hauptdarsteller-Ensemble, eine Prise Humor und Romantik machen den Auftakt des Dreiteilers für Krimi-Freunde dennoch lesenswert.
Corine Jamar, André Taymans, Bunte Dimensionen
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