Die Stummen Reiche

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Marcel Scharrenbroich
8101

Comic-Couch Rezension vonMär 2025

Story

Séverine Gauthier schafft es, das Thema Tod kindgerecht und mit viel Fantasie aufzugreifen. Für einige Details dürfte die angepeilte Zielgruppe allerdings zu jung sein.

Zeichnung

Morbider Charme à la Tim Burton. Verspielt, kreativ und wunderschön in verschiedensten Farbabstufungen koloriert.

Kurztrip ins Jenseits

Vom Tod überrascht

Während ihre Eltern an der Totenwache des frisch verstorbenen Nachbarn Victor Columbaria teilnehmen, irrt die zwölfjährige Persephone ziemlich planlos durch dessen Haus und betrachtet die zahlreichen Bilder des alten Mannes. Darunter auch ein Portrait von ihm selbst… welches plötzlich zum Leben erwacht! Es ist tatsächlich Victor, besser gesagt sein Geist, der zu dem verdutzten Mädchen spricht und aus dem Gemälde heraustritt. Ein Schock, den sie erstmal verdauen muss, zumal sie die Einzige zu sein scheint, die den Verblichenen sehen kann. Zu allem Überfluss hat dieser noch gar nicht realisiert, dass er aus dem Leben geschieden ist. Erst, als er beim Herumspuken seinen aufgebahrten Leichnam erblickt, dämmert ihm, dass sein letztes Stündchen bereits geschlagen hatte.

Irritiert von seinem scheinbar dauerhaften Zustand, sucht Victor noch in derselben Nacht Persephone in ihrem Zimmer auf. Irgendjemandem muss er sich ja anvertrauen. Noch bevor ihr Gespräch richtig in die Gänge kommt, kommt weiterer unangekündigter Besuch hereingeschneit. Die beiden adrett gekleideten Skelette Charles und Theophil poltern aus dem Schrank. Direkt aus dem Totenreich und mit einem besonderen Auftrag: Stirbt ein Mensch, hinterlässt er einen letzten Seufzer. Quasi die Eintrittskarte in die Welt der Toten. Die beiden Sammler haben aber nicht nur ein Problem an der Backe, sondern gleich zwei. Zum einen sind sie extrem spät dran, da Victor bereits vor zwei Tagen verstarb. Also hat er seinen letzten Seufzer bereits getan, woraufhin er ungesammelt entschwebte. Dann hat ihr Detektor Charles und Theophil noch zum falschen Ziel gelotst, sodass Persephone als Unbeteiligte in den Ablauf hineingezogen wird. Da der Detektor unmittelbar zur Zielperson führt, die nun mal gerade nicht am Ort ihres Todes verweilt, sondern in der Nachbarschaft herumspukt, spuckte die Sammler der falsche Kleiderschrank aus. Zu dumm. Das denkt sich auch Victor, dessen Seele nun für immer in einer Art Zwischenwelt gefangen scheint. Doch… da gibt es noch eine Möglichkeit.

Bis ein letzter Seufzer sich komplett verflüchtigt, dauert es ziemlich genau eine Woche. Also noch genügend Zeit, Victor vor der einsamen Verdammnis zu bewahren! Nur muss er dafür erstmal aufgespürt werden. Als Charles und Theophil wieder durch den Schrank in die Totenwelt wollen, um die fürs Aufspüren des letzten Seufzers nötigen Utensilien zu holen, stolpern sie über Persephone, woraufhin alle drei auf der anderen Seite landen. Ein unglückliches Missgeschick… mit Folgen: Die Pforte schließt sich sogleich und nur Victor bleibt zurück. Eine Sterbliche im Reich der Toten ist nichts Alltägliches. Und schon bald geht es nicht mehr nur um Victors Seele, sondern auch um die von Persephone.

Behutsamer Umgang

„Die Stummen Reiche“ ist bei TOONFISH erschienen, dem kindgerechten Imprint des SPLITTER Verlags. Selbst wenn der Comic den Tod als zentrales Kernthema hat, ist er dort perfekt aufgehoben. Dank der schrägen und dennoch sympathischen Figuren, wird es für jüngere Leserinnen und Leser selbst jenseits der Welt der Lebenden nie zu unheimlich. Autorin Séverine Gauthier, bekannt durch die ebenfalls bei TOONFISH erschienenen Comics „Die entsetzliche Angst der Epiphanie Schreck“ und „Herz aus Stein“, geht sehr feinfühlig mit der Thematik um, die durch ihren morbiden Charme durch und durch an die Animationswerke von Tim Burton erinnert. Manchmal vielleicht sogar zu überambitioniert, da sich im Comic viele literarische Verweise finden, die von der eigentlichen Zielgruppe wohl kaum als solche erkannt werden können.

Die Zeichnungen von Jérémie Almanza unterscheiden sich noch mal von seinem Stil aus „Herz aus Stein“. Hatten seine Illustrationen dort eher einen wunderschönen Gemälde-Charakter, was einer Bildergeschichte näher als einem Comic kam, sind die reichhaltigen Panels in „Die Stummen Reiche“ Comic-Kunst im klassischen Stil. Wie er die Panels gefüllt hat, ist aber erneut höchst beeindruckend. Detailliert und von abstrakter Schönheit, hauchzart und geprägt von einem markanten Charakter-Design. Seiner Kreativität scheinen kaum Grenzen gesetzt. Die Farbpalette wechselt des Öfteren, bedient in den unterschiedlichen Abschnitten aber jegliche Abstufung der jeweils favorisierten Farbe. Sehr stimmige Aquarelle, die den düsteren Ton schön einfangen und umspielen.

Fazit:

Es wäre durchaus denkbar, dass „Die Stummen Reiche“ noch mal ihre Pforten öffnen. Zumindest lässt sich das Ende ein Türchen offen. Das würde ich durchaus begrüßen, denn die Figuren haben einen hohen Sympathiefaktor und an Jérémie Almanzas hervorragenden Bildern kann man sich eh nur schwer sattsehen.

Die Stummen Reiche

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