Text:   Zeichner: Philippe Xavier

Die Schlange und der Kojote

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André C. Schmechta
9101

Comic-Couch Rezension vonJul 2023

Story

Mit einem guten Gespür für eine packende Dramaturgie und der richtigen Balance aus Tempo, Dynamik und intensiven Szenen, die ganz ohne Worte auskommen, fesseln uns Philippe Xavier und Matz an die Seiten.

Zeichnung

Mit feinem Strich und stimmiger Kolorierung holt Zeichner Matz die 70er-Jahre auf die gut aufgeteilten Panels. Der stimmige Mix aus charakterstarken Figuren gibt der Geschichte Konturen.

Packender Noir, angesiedelt in den 70er Jahren in Amerika.

Ein ergrauter, grimmig dreinblickender Typ und sein niedlicher tierischer Begleiter. Dass sie zusammen sind, ist Zufall. Dass sie mit einem Wohnmobil durch die Wüste Utahs fahren, ist geplant. Denn Joe, so der Name des Mannes, ist in einem Zeugenschutzprogramm des FBI. Als er eines Tages erneut vor Gericht aussagen soll, holt ihn auch seine Vergangenheit wieder ein.

Allein unterwegs mit Hund

Und diese Vergangenheit hat es in sich. Mit kriminellen Machenschaften hat es Joe - der eigentlich Giuseppe Barella heißt - seinerzeit zu sehr viel Geld gebracht. Doch irgendwann stand er selbst auf der Abschussliste. Mit einem Deal kommt er davon und kann seine Haut retten. Einige Mafia-Bosse hingegen sitzen nun auf der Anklagebank. Als ein weiterer wichtiger Zeuge des Prozesses ermordet wird, steht dessen Verurteilung auf der Kippe. Nur wenn Joe erneut als Kronzeuge aussagt, landen die mächtigen Köpfe der italienischen Mafia im Knast. Doch die wehren sich…

Philippe Xavier und Matz haben mich gleich mit ihrer stimmungsvollen, ausgedehnten Eröffnungssequenz gepackt. Langsam ziehen sie uns in die Wüste Utahs hinein, bevor Carlo - besagter weiterer Zeugen – ermordet wird. Und auch im weiteren Fortgang beweisen Xavier und Matz, dass sie ihr Handwerk bestens verstehen. Bereits in der mehrteiligen Serie „Tango“ haben beide bewiesen, dass sie einen markanten Antihelden mit krimineller Vergangenheit in eine spannende Story verpacken können. Sicherlich ist auch das hier in „Die Schlange und der Kojote“ thematisch alles nicht neu, die Motive bekannt, doch mit einem guten Gespür für eine packende Dramaturgie und der richtigen Balance aus Tempo, Dynamik und intensiven Szenen, die auch ganz ohne Worte auskommen, fesseln sie uns an die Seiten.

Gegen die Mafia, gegen das FBI

Es ist eine überaus dichte Atmosphäre, die sich zunehmend auflädt. Joe verfolgt abgebrüht und eiskalt seine Ziele. Das ist auch notwendig, denn fortan versuchen das FBI und Mitglieder der italienischem Mafia Joe ausfindig zu machen. Die einen, um ihn zu überzeugen, am Prozesstag anwesend zu sein. Die anderen, um eben dieses mit allen Mitteln zu verhindern.

Mit feinem Strich und stimmiger Kolorierung holt Zeichner Matz die 70er-Jahre auf die gut aufgeteilten Panels. Der stimmige Mix aus charakterstarken Figuren gibt der Geschichte Konturen. Fein dosierte Action, nur in wenigen Szenen auch mal knackig brutal, ergänzt das ansonsten taktische Katz-und-Maus-Spiel.

Natürlich blenden wir schnell die kriminelle Vergangenheit von Joe aus und drücken ihm und dem Hund (der eigentlich eine Mischung aus Hund und Kojote ist, wie sich später herausstellen soll) beide Daumen. Wie so oft läuft auch diesmal wieder vieles anders, als geplant und Joe muss Kontakte aus seiner Vergangenheit bemühen. Eine Prise Humor durchzieht die Geschichte stets, wenn Joe versucht den richtigen Namen für seinen tierischen Begleiter zu finden.

Zum Abschluss erfahren wir noch ein paar Hintergrundinformationen zum besagten Zeugenschutzprogramm, das bis heute Bestand hat.

Fazit:

„Die Schlange und der Kojote“ ist ein packender Noir, angesiedelt in den 70er Jahren in Amerika. Der atmosphärisch dichte Plot ist wunderbar in Szene gesetzt und überzeugt auch Dank stimmiger Figurenkonstellation.

Die Schlange und der Kojote

Matz, Philippe Xavier, Splitter

Die Schlange und der Kojote

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