Die Legende von Korra 3 - Revierkämpfe Bd. 3
- Cross Cult
- Erschienen: November 2018
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Schwupps und vorbei
Aus, aus, aus, die Trilogie ist aus!
Nachdem der zweite Band der „Revierkämpfe“-Trilogie mit einem herzzerreißenden Cliffhanger geendet hat, muss der Abschlussband nicht nur diese Spannung halten, sondern auch noch die gesamte Geschichte zu einem befriedigenden Ende bringen. Aber erst einmal zur Handlung: Nachdem Asami vom Schurken Tokuga entführt wurde, muss Team Avatar nicht nur das verlorene Mitglied retten, auch die gesamte Stadt Republika schwebt in großer Gefahr. Auf der einen Seite droht Tokuga mit Kuviras beschlagnahmten Waffen, die er gestohlen hat, die Macht an sich zu reißen. Auf der anderen Seite eskaliert der Kampf zwischen den Vereinten Streitkräften, die von Präsident Raiko angeführt werden, und der Luftnation, die das Geisterportal schützen will. Ob unsere Helden es schaffen werden, dem ganzen Chaos Herr zu werden?
Wo ist die Zeit hin?
Diese zwei Konflikte – der Streit um das Geisterportal und der Kampf gegen Tokuga – wurden in den ersten beiden Bänden recht flott eingeführt und aufgebaut. Der Abschluss der Trilogie ist da keine Ausnahme. In den knapp 80 Seiten werden Handlungsstränge zusammengeführt, alte Feindschaften beiseitegelegt – nach dem Motto „der Feind meines Feindes“ und so – und lose Fäden sauber abgetrennt. In der TV-Serie waren die Handlungsstränge zwar auch sehr schnell abgearbeitet, dennoch hatte ich immer das Gefühl, dass die dargestellten Zeiträume trotzdem nachvollziehbar geblieben sind. Das schafft der Comic eher weniger.
Toku… wer?
Im dritten „Revierkämpfe“-Band ist aber eines wirklich schade: der sehr maue Bösewicht. Es kann auch an mir liegen und dass ich ihn einfach nicht verstanden habe, aber Tokuga hat für mich keinerlei Bedrohung für das Team Avatar dargestellt. Zwar mussten sie gegen ihn Kämpfen und seine Pläne waren nicht gerade freundlich (eine ganze Stadt zu vergasen ist nicht gerade nett, Mr. Tokuga!), trotzdem hatte er für mich nicht die Wirkung eines Zaheer oder einer Kuvira. Das mag wirklich daran liegen, dass diese Bösewichte mehr Raum und Zeit hatten, ihre teuflischen Pläne zu entfalten und für mehr Angst und Schrecken zu sorgen. Insgesamt bleibt für mich Tokuga als einer der etwas schwächeren Bösewichte in Erinnerung, gegen den Korra kämpfen musste.
Gute Figuren, nette Grundlage
Auch wenn die Ereignisse sich für mich in „Die Legende von Korra – Revierkämpfe Band 3“etwas zu überschlagen scheinen finde ich die Geschichte trotzdem gut. Das liegt vor allem an den Figuren, die in der ersten Trilogie nach der TV-Serie sehr schön weiterentwickelt werden. Die Beziehung zwischen Asami und Korra gewinnt immer mehr an Kraft und funktioniert meiner Meinung nach sehr gut, weil Asami noch immer als vollwertiger Mensch dargestellt wird. Im dritten Band gibt es immer wieder Situationen, die ganz anders hätten erzählt werden können. Dass Asami nie zu einem Fräulein in Nöten gemacht wird, ist überraschend (zwar nicht in der Welt von Avatar, aber im Comic-Kontext gesehen). Nicht nur diese beiden Hauptfiguren bekommen interessante Handlungsstränge, auch die Luftnation als Ganzes hat im dritten Band eine passende Funktion bekommen. Generell ist der Konflikt um das Geisterportal eine der Stärken der Trilogie und macht dem Titel „Revierkämpfe“ alle Ehre. Was als kapitalistischer Streit um die Fläche um das Geisterportal angefangen hat, wächst zu einem politischen und ideologischen Kampf mit der Luftnation als gewaltlose Protestler, die versuchen, das Portal zu schützen. Auf der anderen Seite kämpfen die Vereinten Streitkräfte gegen die Gefahr, die die Geisterwelt für Republika darstellen könnte.
Noch ein paar Takte zum Stil
Wie auch in den Bänden zuvor wurde ich auch bei „Die Legende von Korra – Revierkämpfe Band 3“ mit dem Zeichenstil von Irene Koh nicht wirklich warm. Die Unterschiede zwischen Comic und TV-Sendung sind wirklich klein, aber dennoch sehr auffällig. Trotzdem muss ich den Zeichenstil an einer Stelle doch sehr loben: Die Action im dritten Band sieht etwas besser aus als in den Bänden davor – vor allem die Verteidigung des Geisterportals durch die Luftnation ist gut inszeniert.
Fazit:
Die erste Comic-Trilogie von „Die Legende von Korra“ ist jetzt zu Ende gegangen. Und ganz ehrlich: Ich habe alle drei Comics gerne gelesen, obwohl ich viel Kritik an ihnen geübt habe. Ähnlich wie schon die ersten beiden Teile ist die Geschichte für mich etwas zu schnell und teilweise sogar etwas hektisch erzählt. Auch der Oberschurke ist meiner Meinung nach etwas austauschbar und wird bei mir nicht im Gedächtnis bleiben. Trotzdem lässt diese Auftakt-Trilogie hoffen, dass Korra-Fans noch ein paar schöne Geschichten zu lesen bekommen werden.
Michael Dante Di Martino, Irene Koh, Cross Cult
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