Auf Jack the Ripper folgt der Venus-Killer
London hat die Schrecken der grausamen Whitechapel-Morde von Jack The Ripper noch nicht verwunden, da scheint ein weiterer Serienmörder die englische Stadt heimzusuchen. Zwei Frauen wurden bereits ermordet. Kommissar Barnes möchte diesen Fall möglichst schnell abschließen. Seine Spuren führen ihn auch in ein besonderes Etablissement, das Maison Fleury.
London kommt nicht zur Ruhe
Von Gabriele Di Carlo habe ich auf der Erotik-Couch schon den Comic „Hinter dem Paradies“ mit 12 Kurzgeschichten besprochen. Mit dem Auftakt seiner Trilogie um das Maison Fleury entführt er uns nun in ein stimmungsvolles London Ende des 19. Jahrhunderts. Auf den Panels entfacht sich mit gedeckten Farben nostalgische Krimi-Atmosphäre. Durch die bewusste Anlehnung werden sofort Erinnerungen an einen der wohl berüchtigtsten Serienmörder aller Zeiten wach. Der wurde bekanntermaßen nicht gefasst, aber Kommissar Barnes ist fest entschlossen Erfolge vorzuweisen und den von der Presse benannten „Venus-Killer“ dingfest zu machen, bevor es zu weiteren Opfern kommt.
Zusammen mit Inspektor Reid beginnt er die Ermittlungen. So lernen wir also die selbstbewusste, attraktive Madame Fleury und die weiteren illustren Damen des Hauses kennen, die den Männern der Stadt ihre besonderen Dienste anbieten. Die Mordopfer waren ebenfalls dem Milieu zugehörig und Barnes erhofft sich entsprechend hilfreiche Hinweise und Informationen. Der Killer ist aber noch lange nicht fertig.
Nach den ersten Seiten wirkt die freizügige Inszenierung im Maison Fleury fast schon etwas aufdringlich und bemüht. Dabei wäre der etwas verruchte Charme auch mit weniger expliziten Sex-Szenen und wenig oberflächlichen Dialogen möglich gewesen. Aber immerhin sind wir hier bei „Splitternackt“ und so dürfen wir auf viel Haut in Aktion schauen. Zum Beispiel auf die des dem geheimnisvollen, rüstigen Edward Jenkins. Er und die Marianne Fleury sind offenbar in dubiose Geschäfte verwickelt.
Dass die Krimi-Handlung weiterhin nicht zu kurz kommt, dafür sorgen weitere interessante Figuren, die der Geschichte noch einmal pikantere Würze verleihen. Der Fotograf Henry Lloyd oder der berühmte Zauberer Langhini etwa. Gerade letzter bringt wunderbar mysteriöse Akzente in die Handlung und zitiert mit seiner Bühnenshow schöne Genre-Motive. Und dann ist da noch die junge, schüchterne und attraktive Pearl, die Henry Lloyd den Kopf verdreht und zudem ein besonderes Geheimnis birgt.
Fazit:
Was anfangs wie ein zwar unterhaltsamer, aber einfach gestrickter und konstruierter Comic anmutet, entpuppt sich zum Ende als überraschend wendungsreicher und gut ausbalancierter Erotik-Thriller mit nostalgischem Charme. Die letzten Seiten offenbaren, dass noch viel mehr hinter den Morden steckt als nur ein einfacher Serienkiller. Da bin ich sehr gespannt, wie sich die Ereignisse in London weiterentwickeln. Band 2 ist für Juni angekündigt, der Abschluss der Trilogie ist für September dieses Jahres geplant.
Gabriele di Caro, Gabriele di Caro, Splitter
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