Machtkampf um den Thron in Angleon
Große Veränderungen stehen Angleon bevor. Das Reich der Raubkatzen wird ihren König verlieren. Denn Cyrus liegt im Sterben. Und als Nachfolger in Betracht kommt mangels eigener männlicher Nachkommen nur Hirus, der Neffe des Königs. Doch es gibt einige, die den Thron nicht einfach Hirus überlassen wollen.
Da sind zum einen die Vertreter der weiteren Königreiche, die um eine Verschiebung des Machtgefüges und des bestehenden Friedens fürchten. Und auch innerhalb der Familie des Königs gibt es keineswegs nur Zustimmung. Die beiden Töchter kommen als Nachfolgerinnen nicht in Betracht. Während die ältere Tochter konkrete Pläne schmiedet, um Hirus den Thron doch noch streitig zu machen, wird die jüngere von unerwarteten Umständen überrascht, die nicht nur sie in Gefahr bringen.
„Der König ist zwar krank, aber nicht dumm (...) Er wird vor seinem Tod alles regeln.“
Jérôme Lereculey spannt eine wunderbar historisch anmutende Fantasy-Welt auf. Üppig ausgestaltete Bilder mit farbenprächtiger, harmonischer Kolorierung verwöhnen das Auge. Seinen tierischen Charakteren verleiht Lereculey markante menschliche Züge. Dabei sind seine Hauptfiguren allesamt einnehmend, ihre Charaktereigenschaften werden schon früh geschärft. Natürlich liegt der Reiz in den gegensätzlichen Interessen vor dem Hintergrund der bestehenden Machtkonstellation. Dazu gesellen sich einige interessante Nebenfiguren, die in kommenden Bänden noch für manche Wendung oder Überraschung sorgen dürften.
Trotz dialoglastiger Passagen bleibt die Erzählung stets kurzweilig und packend. Immer mehr weiter die politischen Ränkespiele aufgefächert und vor allem natürlich die Hauptfiguren in Stellung gebracht. Dabei erfahren wir auch mehr über die unterschiedlichen Spezies und Kulturen der Reiche.
Lewelyn (Pseudnomy des Autorentrios Chauvel, Andoryss, Wong) findet einen guten Rhythmus in seinen Szenenwechseln. Im richtigen Moment werden Akzente gesetzt. Auch wenn gelegentlicher Humor durchblitzt, bleibt der Grundton ernst. Und nicht erst das Ende des Auftaktbandes zeigt, dass hier mit allem zu rechnen ist und der bettlägerige König Cyrus noch lange nicht abgedankt hat.
Fazit:
Einmal mehr geht es auch in „Die 5 Reiche“ um Macht, Intrige, Verrat und ... auch die Liebe. Gerade habe ich mich in Angleon so richtig wohlgefühlt und den Entwicklungen gespannt gefolgt, da endet der Band mit einer dramatischen Schluss-Sequenz.
Schon auf den 56 Seiten des Auftaktbandes zeigt sich, dass wir noch einiges erwarten dürfen und große Entscheidungen und Schicksale bevorstehen. Vier weitere Bände sind schon angekündigt. Band 2 kommt im Februar.
Lewelyn, Jérôme Lereculey, Splitter
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