… oder: Eine ganz besondere Liebesgeschichte.
Auf der künstlichen Insel DAK 3 soll sich Lieutenant Charlene Barrymore nach sechzehnmonatigem Einsatz ohne Unterbrechung regenerieren. Hier trifft sie auf Captain John Bowman. Diesen plagen Alpträume, seit er bei einer Mission Kontakt mit fremdartiger Materie hatte. Auf DAK 3 wird er eingehend untersucht … und unter Kontrolle gehalten.
Rodolphe und Bertrand Marchal haben schon gemeinsam an der Comic-Serie „Amazonia“ gearbeitet. Der dritte Beteiligte an der Serie - Leo - bleibt diesmal außen vor, darf sich beim vorliegenden One-Shot aber zumindest mit einem - für meinen Geschmack etwas dick aufgetragenen - Vorwort beteiligen. Die gemeinsame Erfahrung von Rodolphe und Marchal macht sich jedenfalls auf jeder Seite bemerkbar. Geschichte und Zeichnungen harmonieren wunderbar miteinander.
Besondere Kräfte und ein globaler Konflikt
Nach der spannenden Alptraum-Sequenz zu Beginn des Comics entwickelt sich eigentlich eine zunächst unspektakulär anmutende Geschichte. Im Vordergrund steht die sich langsam aufbauende Beziehung der beiden Hauptfiguren Charlene und John. Beide stehen in militärischen Diensten. Gemeinsam geben sie ihrem Drang nach Freiheit und einem normalen Leben nach, kommen sich näher. Doch natürlich spürt man, dass die romantische Liebelei nicht von Dauer sein wird. Denn nicht nur Alpträume sind ein Mitbringsel Bowmans aus dem All. Offenbar besitzt er nach den mysteriösen Ereignissen bei besagter Mission erstaunliche Kräfte. Die sind natürlich auch dem Verteidigungspakt nicht verborgen geblieben. Und schon bald wird auch Charlene Zeuge von dessen Fähigkeiten. Bowman wird zur entscheidenden Figur in einem globalen Konflikt. Die Erde sieht sich einer Bedrohung durch Außerirdische gegenüber.
Auch optisch weiß „Der Mann, der Welt erfand“ auf Anhieb zu gefallen. Mit stimmungsvollem, kräftigem Farbspiel werden die Panels ausgestaltet. Wir begleiten die Hauptfiguren zu abwechslungsreichen Schauplätzen. Das langsame Kennenlernen von Charlene und John wird dabei immer wieder durchbrochen von düsteren Traumsequenzen, welche die Geschehnisse im Weltraum aufzeigen.
Fazit:
„Der Mann, der die Welt erfand“ ist ein gelungener One-Shot zweier Routiniers. Dank gut aufgestellter Hauptfiguren, einer sich langsam und kontinuierlich aufbauenden Spannung, sowie stimmiger Umsetzung, kommt hier keine Langeweile auf. Das Finale lässt - ebenso wie der Titel - Gedankenspiele zu.
Rodolphe, Bertrand Marchal, Splitter
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