Der Letzte Schatten - 1. Kapitel

Der Letzte Schatten - 1. Kapitel
Der Letzte Schatten - 1. Kapitel
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André C. Schmechta
7101

Comic-Couch Rezension vonJan 2022

Story

Der unterhaltsame Auftakt des Zweiteilers „Der Letzte Schatten“ hat durchaus stimmungsvolle und spannende Momente, gerät mir dann aber insgesamt zu dünn und zurückhaltend.

Zeichnung

Gaspard Yvan legt hier sein erstes Projekt als Zeichner ab und das kann sich durchaus sehen lassen. Die schön ausgestalteten Panels werden in gedeckte Farben getaucht, das urig gemütliche Ambiente des Gasthauses trotzt der Kälte des Winters.

Ein Haus voller Geheimnisse

Der Erste Weltkrieg ist im vollen Gange. Eine Gruppe russischer Soldaten flieht mit Zivilisten von der Front und sucht Zuflucht in einem Gutshaus. Während einige Soldaten unter Rädelsführer Svoga eine längere Verschnaufpause einfordern, besteht der Leutnant auf schnelle Weiterreise. Baronin Alexandrowna gewährt den Gästen in Ihrem Hause Schutz. Und es scheinen noch andere ein Auge auf die Anwesenden zu haben…

Weniger mystisch als erhofft

Der Auftakt der auf zwei Bände angelegten Geschichte inszeniert zu Beginn einen schonungslosen Fliegerangriff auf die Soldaten. Bevor die Gruppe endlich im Gutshaus zur Ruhe kommt, gibt es einige Opfer zu beklagen. Für den Leser bleibt es anfangs durch die Vielzahl Figuren noch undurchsichtig. Langsam aber lichten sich die Ereignisse, die Protagonisten werden greifbarer. Allen voran Petrov, ein Arzt mit seinen Kindern, sowie die Baronin. Zwielichtig gibt sich Svoga gleich zu Beginn. Der Konflikt unter den Soldaten und ihrem Leutnant droht schon bald zu eskalieren.

Seine besondere Atmosphäre bezieht „Der Letzte Schatten“ aus den langsamen Erkundungen des Schauplatzes. Bald finden Petrovs Kinder heraus, dass sie nicht die einzigen sind, die sich in den Schutz der Baronin gegeben haben. Und wir bekommen seltsame Kreaturen zu Gesicht, die sich ebenfalls auf dem Anwesen aufhalten, aber offenbar nicht für alle sichtbar sind.

Schon früh mag man erahnen, was es mit den seltsamen Geschöpfen auf sich hat, doch es gibt im Verlauf der Geschichte eher spärliche Informationen. Gerade diesbezüglich hätte ich mir doch gerne mehr packende und betont geheimnisvolle Momente gewünscht. Laut Pressetext soll die Geschichte inspiriert sein von „Pans Labyrinth“, das aber in jeglicher Hinsicht mit deutlich mehr Tiefe und auch weitaus kompromissloser zu Werk geht.

Gaspard Yvan legt hier sein erstes Projekt als Zeichner ab und das kann sich durchaus sehen lassen. Die schön ausgestalteten Panels werden in gedeckte Farben getaucht. Das urig gemütliche Ambiente des Gasthauses trotzt der Kälte des Winters. Imposant und eindrucksvoll präsentieren sich besagte Kreaturen noch auf dem Cover, ihr Erscheinen im Laufe der Geschichte bleibt da deutlich weniger spektakulär.

Fazit:

Der unterhaltsame Auftakt des Zweiteilers „Der Letzte Schatten“ hat durchaus stimmungsvolle und spannende Momente, gerät mir dann aber insgesamt zu dünn und zurückhaltend. Das gilt für Dramaturgie und Figurenzeichnung gleichermaßen. Hier mag sich ein jüngeres Publikum möglicherweise schneller mitreißen lassen. Dennoch, Fans mystischer und historisch anmutender Fantasy-Geschichten sollten mal einen Blick auf „Der Letzte Schatten“ werfen.

Der Letzte Schatten - 1. Kapitel

Denis-Pierre Filippi, Gaspard Yvan, Splitter

Der Letzte Schatten - 1. Kapitel

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