Weihnachts-Wunder und Kater-Kummer
Alle Jahre wieder…
Sarah, Kassiopeia und Lucille sehnen dem anstehenden Weihnachtsfest entgegen. Welches Kind tut das nicht? Immerhin die besinnlichste und gemütlichste Zeit des Jahres… und außerdem gibt es Geschenke. Ja, GESCHENKE! Dumm nur, wenn man nicht weiß, was man einander schenken soll. Und so zieht es die drei Schwestern auf den letzten Drücker noch einmal auf den örtlichen Weihnachtsmarkt. Zwar noch vollkommen ohne Plan, dafür hochmotiviert, gehen sie auf Geschenke-Jagd.
Zuerst werden sie aber selbst beschenkt, und zwar vom Weihnachtsmann höchstpersönlich. Naja, ein bärtiger Typ in roter Kutte und mit markanter Brille, aber es ist der Gedanke, der zählt. Er überreicht jeder von ihnen ein Schächtelchen, in dem sich jeweils ein einziges Zündholz befindet. Wenn sie es anzünden und zeitgleich einen bestimmten Spruch aufsagen, soll ihr größter Wunsch in Erfüllung gehen. Ganz schön kniffelig, denn immerhin will man seinen Wunsch ja nicht unüberlegt verbraten. Getrennt voneinander gehen die Schwestern also auf die Suche nach passenden Geschenken. Als die verträumte Kassiopeia dann in den verschneiten Gassen ein Einhorn erblickt, glaubt sie, dass ihr größter Wunsch wahr geworden ist. Grund genug, dass sie den mysteriösen Weihnachtsmann aufspüren wollen, um Genaueres über die angeblichen Wunsch-Streichhölzer in Erfahrung zu bringen. Doch… wo fängt man mit der Suche an?
Währenddessen ist Lucille, die jüngste der Gremillet-Schwestern, in größter Sorge. Ihr geliebter Kater Yurei frisst nicht mehr und scheint ernsthaft krank zu sein. Ein dringender Besuch beim Tierarzt ist unausweichlich.
Winterlich, wunderlich, warmherzig
Der nunmehr fünfte Band vom „Club der drei Schwestern“ fällt um einige Seiten kürzer aus als die bisherigen Abenteuer von Sarah, Kassiopeia und Nesthäkchen Lucille. Anstatt 72 Seiten bekommen wir nur 48, was einerseits schade ist, auf der anderen Seite aber ausreicht, um die überaus charmante Weihnachtsgeschichte zu erzählen. Autor Giovanni di Gregorio wirft wirklich alles rein, um eine passende Festtagsstimmung zu kreieren. Typisch weihnachtliche Motive, die Zeichner Alessandro Barbucci dankend und nicht minder perfekt in wunderschön warmen Bildern umsetzt. Dazu noch ein wenig Drama um Kater Yurei und die mysteriös-magische Komponente, mit der der Geist der Weihnacht beschwört wird. Natürlich bleibt die Geschichte auf dem Boden der Tatsachen, wie es die Reihe bislang immer tat, doch in der winterlichen Atmosphäre darf man ruhig schon mal träumerisch werden.
„Die drei Wünsche“ ist nicht mein Highlight der Reihe, so ehrlich muss ich sein, aber als kleiner Festtagsschmaus ist dieser Band mehr als zu empfehlen. Da „Der Club der drei Schwestern“ insgesamt der womöglich schönste Kinder-Comic auf dem Markt ist, kann ich selbst kleine Schwächen sehr gut verzeihen.
Fazit:
Für junge Leserinnen und Leser ein absolutes Geschenk. Das diesmal etwas kürzer ausgefallene Weihnachts-Abenteuer drückt warmherzig und sympathisch alle richtigen Feiertags-Knöpfe und lädt zum Träumen ein. Und Alessandro Barbuccis stimmige Farbpalette kurbelt die Vorfreude aufs Fest noch mal enorm in die Höhe.
Giovanni Di Gregorio, Alessandro Barbucci, toonfish
Deine Meinung zu »Der Club der drei Schwestern - 5. Die drei Wünsche«
Wir freuen uns auf Deine Meinungen. Ein fairer und respektvoller Umgang sollte selbstverständlich sein. Bitte Spoiler zum Inhalt vermeiden oder zumindest als solche deutlich in Deinem Kommentar kennzeichnen. Vielen Dank!