Das Verschollene Zeitalter - 2. Das Reich der Hirschmenschen

Elaine ist gemeinsam mit wenigen weiteren Mitgliedern des Moor-Clans aus dem brennenden Fort des Heidelandes geflohen, um in das unbekannte Reich der Meuten zu gelangen. Hier erhofft sie sich mehr Informationen zu den Aufzeichnungen und Dokumenten mit Wissen aus der Zeit vor der großen Finsternis, die ihr verstorbener Vater hinterlassen hat. Doch der Weg durch das Meer der Adler ist gefährlich und fordert unmittelbar seine Opfer. Elaine ist auf sich allein gestellt…

Willkommenskultur? Fehlanzeige!

Im Reich der Meuten angekommen, wird Elaine auch weiterhin nicht verschont. Sie trifft auf fremde, kriegerische Clans und jede Menge hungrige Raubtiere. Aber nicht nur ihr wird nach dem Leben getrachtet. Auch Einzelgängerin Mara, die Elaine kurz nach ihrer Ankunft vor dem sicheren Tod bewahrt hat und fortan mit ihr unterwegs ist, muss sich den zahlreichen Gefahren stellen. Aber sie weiß auch von einem gewissen Tael Umar zu berichten, einem Gelehrten. Den planen die beiden gemeinsam aufzusuchen und von den Aufzeichnungen zu berichten. Können diese tatsächlich die Versorgung der Menschen entscheidend beeinflussen?

Kriegerische und kämpferische Auseinandersetzungen, die Jagd nach Beute und Nahrung, stehen aber diesmal ganz im Vordergrund der Geschichte. Das ist durchweg spannend und kurzweilig inszeniert. Denn Didier Poli geht auch hier in seinen Bildern wieder mit schönen Details, viel Dynamik und auch ordentlich Blut zu Werke. Bruno Tatti taucht die unterschiedlichen Regionen im Reich der Meuten in kräftig warme Erdtöne. Geheimnisvoll präsentieren sich die Ruinen der Stadt Lutecia. Besonders atmosphärisch gerät die Begegnung mit den sonderbaren und unheimlich anmutenden Hirschmenschen in den dunklen Sümpfen. Sie sind die gefährlichste Spezies hier im Reich der Meuten und werden auch Elaine und Mara auf Trab halten.

Mit Mara steht eine noch etwas blasse Figur an Elaines Seite, die sich zumindest so nicht alleine behaupten muss, aber dennoch ein ums andere Mal in aussichtslose Situationen gerät. Ihre kämpferischen Qualitäten jedenfalls kann Elaine mehrfach unter Beweis stellen. Mit markanten Clan-Anführern wird eine gute Bandbreite an Nebenfiguren präsentiert, doch die animalischen Geschöpfe laufen ihnen durchaus den Rang ab. Die eigentliche Geschichte um die Zeit der großen Finsternis und das verborgene Wissen der Menschheit entwickelt sich hingegen nur zaghaft weiter.

Fazit:

Auf den erzählerisch gehaltvolleren Auftaktband folgt diesmal deutlich mehr martialische Action. Die handfesten Auseinandersetzungen mit den Bewohnern und Lebewesen im Reich der Meuten bringen Elaine nicht nur einmal in tödliche Gefahr. Ich bin gespannt, welchen weiteren Weg Jérôme Le Gris und Didier Poli für ihre Hauptfigur bestimmt haben.