Action und Abenteuer im Weltraum
Officer Clarance Sternis wird an Board der Atlantis 23 aus dem Kälteschlaf geholt und mit der harten Realität konfrontiert: Er hat 123 Jahre geschlafen, seine Frau wurde mitsamt ihrer Kälteschlafkapsel von Piraten entführt...
Im Jahr 2100 war Sternis einer von vielen Siedlern, die sich mit Raumschiffen aufmachten, um den Weltraum nach bewohnbaren Planeten zu erkunden. Doch bereits kurz nach ihrem Aufbruch gelingt es der Menschheit mit Hilfe einer außerirdischen Zivilisation - den Atlis - fremde Welten zu kolonisieren. Viele der Raumschiffe der ersten Siedler blieben unauffindbar. Nun im 23. Jahrhundert machen sich Elitegruppen einer Agentur auf, diese Raumschiffe zu suchen und zu bergen. Doch sie sind nicht die einzigen, auch Schmuggler und Piraten sind aufmerksam geworden.
Stimmungsvolles Sci-Flair
Es ist schon erstaunlich, was Denis-Pierre Filippi und Vincenzo Gucca hier alles in die 48 Seiten ihres Auftaktbandes zu ihrer neuen Sci-Fi-Serie packen. Wir sind mitten in der ersten echten Mission von Nachwuchskräften einer der besagten Elitegruppen. Es gibt handfeste Auseinandersetzungen mit Piraten, Raumschiffkämpfe, fremde Planeten und natürlich Widersacher, die es in sich haben. In den eigenen Reihen geht es auch nicht nur harmonisch zu und auch bei den Atlis sind nicht alle freundlich gesinnt. Entsprechend rasant wird die Story vorangetrieben. Mir gefällt dabei, dass nicht unnötig Humor aufgedrückt wird, sondern ein ernster Unterton bestehen bleibt.
Die anfangs noch etwas unübersichtliche Figuren-Konstellation bekommt im weiteren Verlauf deutlich mehr Profil. Natürlich ist hier Clarence Sternis der interessanteste Charakter und er dürfte auch in den weiteren Bänden eine tragende Rolle spielen.
Interessantes und raffiniertes Story-Element sind die künstlichen Lebenswelten, die den Siedlern auf ihren Missionen als Rückzugsort dienten. Hier tauchen ebenso spannende Charaktere auf und offenbar verbirgt sich hier noch der eine oder andere bedeutende Story-Twist.
Der moderne Look von „Colony“ weiß auf Anhieb zu gefallen, ohne aber wirklich zu überraschen. Das Setting zeigt sich überaus abwechslungsreich mit vielen liebevoll ausgearbeiteten Details. Die Kolorierung verleiht den Bildern durchweg stimmungsvolles Sci-Fi Flair. Gerne aber hätte ich mehr größer aufgespannte Panels gesehen. Vielleicht werden Folgebänden dafür ein paar mehr Seiten gegönnt.
Fazit:
Science-Fiction Fans dürfen hier getrost zugreifen, denn „Colony“ hat direkt am Start viel zu bieten. Durch die unterschiedlichen Parteien, die vielfältigen Charaktere und die weit aufgespannte Rahmenhandlung entsteht schon ein recht komplexes Setting. So wie der Auftakt angelegt ist, dürften wir noch einige Bände Action und Abenteuer im Weltraum erwarten. Das Team um Truppführerin Aygon jedenfalls steht bereit. Band 2 ist für Oktober, Band 3 für kommendes Jahr angekündigt.
Denis-Pierre Filippi, Vincenzo Cucca, Splitter
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