A Walk through Hell - Band 1: Das verlassene Lagerhaus
- Cross Cult
- Erschienen: Juni 2019
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Kein leichter Weg durch die Hölle...
Als die FBI-Agenten Shaw und McGregor in einer Lagerhalle nach zwei verschwundenen Kollegen suchen sollen, haben sie nicht damit gerechnet, kurze Zeit später ohne eigenen Puls und ohne Erinnerung, warum und wie lange sie ohnmächtig waren, in dieser Halle aufzuwachen. Doch der wahre Alptraum beginnt, als sie einen der gesuchten Ermittler auffinden. Dieser kniet auf dem Boden, hält sich die Pistole an den Kopf und drückt ab... immer und immer wieder...
Neben den Ereignissen im Lagerhaus gibt es eine zweite Handlungsebene. Hier erfahren in Rückblenden von einem Kriminalfall, welcher der attraktiven Agentin Shaw noch immer zu schaffen macht. Holt sie nun die Vergangenheit wieder ein? Oder sind sogar andere Kräfte am Werk?
Was redet ihr da?
So spannend und vielversprechend die Story klingen mag, so unglücklich ist zunächst die Umsetzung. Holprige, ungelenke Dialoge erschweren den Lesefluss. Die Dramaturgie - wenn auch bewusst undurchsichtig - wirkt dadurch nicht stimmig. Das lässt beim Lesen immer wieder innehalten. Richtige Spannung will nicht aufkommen und das Ermittlerpaar Shaw und McGregor wirkt so beinahe unbeholfen. Dabei bringen die attraktive und schon etwas ältere Shaw und der junge dynamische McGregor mit ihren unterschiedlichen Charaktereigenschaften inhaltliches Potential mit.
Doch mit weiterem Verlauf wird die Atmosphäre dichter, Handlungsfäden werden klarer und die Figuren stehen besser zueinander. Die Geschichte kann ihren Horror besser entfalten. Das ist auch den Bildern von Goran Sudzuka zu verdanken, der ein stimmungsvolles Setting schafft. Die Sequenzen im Lagerhaus sind in tiefes Dunkel getaucht. Die beiden Zeitebenen werden mit schwarzen bzw. weißen Rahmen abgegrenzt.
Allerdings fehlt es mir insgesamt ein wenig an der Ausgestaltung der Bilder. Sudzuka fokussiert sich häufig zu sehr auf die Figuren. Dennoch bleiben die Bilder die stärkere Seite des Comics.
Fazit:
„A Walk through Hell“ braucht Anlaufzeit und macht es dem Leser vor allem durch schwache Dialoge nicht leicht in die Geschichte zu finden. Insgesamt sind Konzept und Dramaturgie nicht optimal justiert, richtig packende Momente fehlen. So ist es wahrlich kein leichter Weg durch die Hölle und übrig bleibt ein - vor allem auch optisch - solider, aber eben sperriger Horror-Thriller. Hoffentlich kann Band 2, der im Oktober erscheint, besser punkten.
Garth Ennis, Goran Sudžuka, Cross Cult
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